Im Herbst räumt Ulrich Markurth seinen Posten als Oberbürgermeister. Die Anwärter für seine Nachfolge stehen inzwischen fest, während Markurth entspannt seinem Amtsende entgegenblickt. Der OB im Interview.
Wie schade! Ulrich Markurth wird nach siebenjähriger Amtszeit am 31. Oktober seinen letzten Arbeitstag als Braunschweigs Oberbürgermeister antreten. Als er dies im Februar verkündete, löste das in der Stadt diverse Reaktionen aus. Mancher war traurig, mancher enttäuscht, doch am Ende gab es Respekt und Verständnis für seine Entscheidung, die zum einen in seinem Alter begründet ist – am Ende einer möglichen zweiten Amtszeit wäre Markurth 70 Jahre alt – zum anderen darin, bei der bevorstehenden Kommunalwahl neue Impulse zulassen zu wollen.
Wie kaum einer seiner Vorgänger ist Markurth präsent und ansprechbar, begegnet den Menschen gelassen und freundlich auf Augenhöhe und kümmert sich um deren vielfältige Meinungen und Belange. Zugleich zeichnet er sich durch starke Kompetenz aus, kann bei den ganz großen Themen nicht nur wiedergeben, sondern auch bestimmt mitreden. Markurth gibt uns das Gefühl, in einem Braunschweig mit ihm als OB gut aufgehoben zu sein. Was soll bloß werden, wenn er sich verabschiedet hat?
Die Kommunalwahl am 12. September wird’s zeigen. Schon jetzt ist die Spannung groß und daher lassen wir bereits in dieser Ausgabe die chancenreichsten und sehr unterschiedlichen potenziellen Nachfolger Markurths zu Wort kommen (mehr hier).
Als lockeres Gegengewicht zu den plakativen Interviewantworten und rosigen Versprechen der neuen Kandidaten, ist aber zunächst unser Uli dran, der die SUBWAY-Redaktion nach einem anstrengenden und terminreichen Amtsarbeitstag im Mai noch für ein Interview besucht hat. Statt der üblichen, sich ständig wiederholenden Fragen, die ja ohnehin schon regelmäßig in der Tagespresse abgehandelt werden, haben wir ein lockeres Gespräch mit dem Sympathieträger geführt und einfach mal zugehört, was unser amtierender Oberbürgermeister zu den neuen gesellschaftlichen Themen unserer Zeit, zum politischen Alltag und über sein Privatleben mitzuteilen hat.
Können Sie nachvollziehen, dass mancher enttäuscht ist, dass Sie nicht wieder kandidieren?
‚Alles hat seine Zeit‘, heißt es in der Bibel. Natürlich freue ich mich, dass viele mir sagen, dass Sie das Ende meiner Amtszeit bedauern. Es waren nun auch bewegte und bewegende Jahre, in der in der Stadt trotz großer Ausnahmesituation wie der Flüchtlingskrise und der Pandemie vieles vorangekommen ist. Ich glaube dennoch, dass es der richtige Zeitpunkt ist aufzuhören. Das habe ich mit Blick auf mein Alter und meine Gesundheit so entschieden. Als Sozialdemokrat möchte ich hinzufügen, dass wir den Bürgerinnnen und Bürgern mit unserem OB-Bewerber Thorsten Kornblum einen sehr kompetenten und tatkräftigen Nachfolgekandidaten anbieten. Auch das trägt dazu bei, dass ich mit mir sehr im Reinen bin.
Finden Sie nicht, dass die herausfordernde Lage, in der wir uns gerade befinden, ein besonders schlechter Zeitpunkt ist, um aufzuhören?
Die Frage habe ich mir auch gestellt. Corona wird uns noch lange Zeit begleiten, die Zerrissenheit unserer Gesellschaft ist an vielen Stellen deutlich und führt zu einem mitunter besorgniserregenden Umgangston. Gleichwohl habe ich mich aus den oben genannten Gründen gegen eine zweite Amtszeit entschieden. Klar war für mich, dass ich entweder für fünf Jahre antrete oder gar nicht. In der Politik ist der ideale Zeitpunkt zum Aufhören ohnehin nur selten – und objektiv auch kaum zu fassen.
Was werden Sie am meisten am Bürgermeister-Sein vermissen?
Die Gelegenheit, ganz unterschiedliche Menschen kennenzulernen.
Und was überhaupt nicht?
Das hohe Maß an Fremdbestimmung in den Aufgaben.
Was ist das Schönste und was das Schlimmste am Macht-haben?
Das Schönste ist die Macht, entscheiden zu können, und das Schlimmste ist, entscheiden zu müssen.
Meinen Sie eigentlich, dass Sie ein besserer Bürgermeister waren als Ihr Vorgänger Gerd Hoffmann?
Ein anderer Bürgermeister.
Inwiefern?
Ein BÜRGERmeister.
Als Bürgermeister genießt man natürlich auch gewisse Privilegien und Benefits. Werden Sie das vermissen?
Für jemanden, der keinen Führerschein hat, ist ein Chauffeur schon recht praktisch. Im Nachhinein finde ich es schade, dass ich unsere Partnerstädte so wenig besucht habe, zumal wir mit ihnen so einen regen und vielfältigen Austausch pflegen.
Tut es Ihrem Ego etwas weh, bald nicht mehr OB zu sein?
Ganz gewiss. So einer Aufgabe verschreibt man sich schließlich mit Leidenschaft. Von einem auf anderen Tag die Verantwortung abzugeben ist eine Umstellung, die man mit sich selbst ausmachen muss. Das wird sicher eine gewisse Zeit dauern. Hinzukommt, dass ich dieses Amt wirklich äußerst gern ausgeübt habe. Mit der Wahl 2014 ist für mich ein großer Wunsch in Erfüllung gegangen, der mit meiner Bindung an meine Heimatstadt sehr viel zu tun hat. Schon als Ratsherr war ich richtig glücklich, mitgestalten zu können. Ich blicke sehr dankbar auf die Zeit zurück.
Sie tragen viel Verantwortung. Wird es Ihnen da gut tun, weniger Last auf den Schultern zu haben?
Es ist beides. Stadtoberhaupt ist man nicht um der Macht willen. Ich hoffe jedenfalls, dass mein Nachfolger oder meine Nachfolgerin das auch so empfinden wird. Man erledigt die Aufgaben, um verantwortungsvoll gestalten zu können. Zur Schattenseite der Macht gehört, dass man gelegentlich Entscheidungen treffen muss, die anderen – und damit auch einem selber – richtig wehtun können. Das muss man aushalten können, aber dieser Zwang wird künftig entfallen und mich entlasten. Das ist sicher so.
Was wollen Sie den Leuten mitgeben, die Sie als OB vermissen werden?
Dass sie Vertrauen haben sollen. In unserer Demokratie steht bekanntlich nicht ein einzelner Mensch an der Spitze, der alles lenkt, sondern jeder kann sich beteiligen und soll das bitte auch weiterhin tun. Die kontroversen Standpunkte und gegenläufigen Interessen muss man in fairen, von wechselseitigem Respekt getragenen Diskussionen zu guten Entscheidungen führen. Eine Stadt ist immer divers, das macht Stadt überhaupt erst aus. Ich kann nur dazu auffordern, sich weiter in einer ordentlichen Art und Weise zu beteiligen und nicht zu denken, dass die Welt untergeht, wenn der eigene Standpunkt sich nicht durchsetzt. Die Lebenserfahrung lehrt uns etwas anderes.
Ist es immer richtig, den besten Kompromiss zu finden, der möglichst viele Leute zufriedenstellt, oder muss auch mal etwas durchgeboxt werden, dessen Sinn vielleicht nicht jeder sofort erkennt?
In der Regel sollte man möglichst viele Leute beteiligen und um möglichst breite Mehrheiten werben. Wenn man aber sehr davon überzeugt ist, dass Gefahr droht, gegen eine Wand zu laufen, gegen die andere schon dreimal gelaufen sind, dann bin ich sehr dafür, Verantwortung zu übernehmen und das, was man als richtig erkannt hat, umzusetzen – auch wenn andere dies anders sehen. Wie sollte es auch anders gehen?
Was machen Sie nach Ihrem letzten Amtstag als Allererstes?
Ausschlafen. (lacht)
Wird es Ihnen gut tun, nicht immer auf Ihre öffentliche Wirkung achten zu müssen?
Das war nie mein Problem. Ich habe mich außerhalb des Karnevals nie verkleidet oder verstellt. Das ist ja das Schöne am Karneval, dass man es genau da machen kann!
Wird man Sie denn bald häufiger in legerer Kleidung sehen?
Wer mich kennt, weiß, dass ich im Sportverein oder im Kleingarten auch in kurzen Hosen herumlaufe. Ich trage nicht immer nur Anzug.
Was ist eigentlich Ihr liebstes Karnevalskostüm?
Mein bisheriger Favorit war ein Alienkostüm beim Karneval 2000. Es war nur hinderlich in Kneipen und ungünstig beim Tanzen.
Haben Sie denn das ein oder andere Mal zu tief ins Glas geschaut?
Wenn es so war, kann ich mich überhaupt nicht mehr daran erinnern. (lacht)
Wo hört für Sie der Spaß beim Karnevalskostüm auf?
Bei allem, das andere herabsetzt oder gar rassistisch ist.
Es wird ja gerade auch viel über Blackfacing und kulturelle Aneignung diskutiert…
Da wird’s schwierig. Die Diskussion würde ich auch weiterführen, da darf man nicht wegknicken. Gesellschaftliche Bewertungen verändern sich einfach mit der Zeit. Auch Werke von Goethe und Schiller sind in ihrer Zeit geschrieben worden. Und klar fließt da immer auch die gesellschaftliche Bewertung der damaligen Zeit mit ein, die ja auch seinerzeit schon durchaus kritisch gesehen wurde. In der Bibel ist nur die Rede von Jüngern, nicht von Jüngerinnen. Das war damals nicht die Frauenrolle. Heute ist es anders und trotzdem liest man das alles noch. Es bedarf eines Kommentars. Ich würde es super finden, wenn Kinder sich fragen, warum beim Abendmahl nur Männer sitzen, und das dann erklärt wird. Ich bin generell für Erklärung statt Tabu.
Was erwarten Sie von Ihrem Nachfolger oder Ihrer Nachfolgerin?
Respekt und Wertschätzung gegenüber den Leistungen anderer, auch mir gegenüber. Offenheit und Zuwendung gegenüber den Menschen und unterschiedlichen Gruppen in dieser Stadt. Was ich ihm oder ihr wünsche, ist auch viel Durchhaltevermögen. Das wird eine harte Zeit.
Woher kommt eigentlich Ihre unschlagbare Souveränität beim freien Sprechen?
Ich mag Menschen und habe keine Scheu, Ihnen etwas mitzuteilen. Wenn man über Jahre in öffentlichen Ämtern ist, summiert sich die Übung. Hinzukommt, dass ich mir auch in der Sache sicher bin, wenn ich frei spreche. Dann wird es Routine. Und ich übe ja schon viele Jahre. (lacht)
Kommen Ihnen Ihre Kabarett-Erfahrungen dabei zugute?
Ich bin seinerzeit von der Politik zum politischen Kabarett gekommen, weil mir die Politik damals schon zu dröge war. Auch heute vermisse ich in der Politik übrigens auch noch die Freude, die man spürt, auch Ironie und Selbstironie, gerade bei den jüngeren, teils sehr dogmatischen Kollegen. Deshalb haben wir von den Jungsozialisten damals gesagt, wir müssen andere Vermittlungsformen finden. Das Kabarett übt natürlich auch und wenn man merkt, dass es gut ankommt, kann man auch wichtige, ernste Themen transportieren. Ganz wichtig für die Souveränität, die Sie angesprochen haben, ist natürlich auch einfach diese Bühnenerfahrung.
Hilft Ihnen ihr pädagogischer Background auch als Politiker – sich um andere zu sorgen und zu kümmern?
Daran würde ich es nicht festmachen. Ich würde sagen, dass man überhaupt erstmal einen Background haben muss und nicht sagt, ich werde Berufspolitiker. Man muss natürlich eine gewisse Empathie haben und Menschen mögen. Das ist eine gute Voraussetzung, aber nicht hinreichend.
Man muss aktiv gestalten und nicht passiv sein oder GAR rückwärtsgewandt
Werden Sie auf der Straße oft erkannt und angesprochen?
Es hält sich sehr in Grenzen. Kinder stellen schon einmal die Frage, in welchem Schloss ich wohne. Sie sind dann ganz enttäuscht, wenn ich antworte, dass ich in einem Mehrfamilienhaus lebe. Wenn ich zu Fuß unterwegs bin, auf dem Weg ins Büro oder nach Hause, da gucken die Leute schon mal, aber das ist selbstverständlich. Ich grüße auch und setze mich mal irgendwo in einen Biergarten. Am Anfang dachte ich auch mal darüber nach, wie die Leute wohl gucken mögen, wenn man da schon um 18 Uhr mit einem Bier sitzt, aber sowas hat mich später nicht mehr so sehr beschäftigt.
Erwarten die Leute so etwas von Ihnen nicht?
Naja, von mir schon… (lacht) Also das muss jeder so machen, wie er denkt und außerdem hat man ja auch noch ein Privatleben. Das vermisse ich auch sehr, mal mit Freunden zusammensitzen, die wissen, wenn ich da bin, bin ich nicht der Oberbürgermeister, sondern ihr Freund Ulli.
Hatten Sie mal Schwierigkeiten, Privates und Berufliches voneinander zu trennen?
Natürlich die üblichen Schwierigkeiten, die jeder hat, der in seinem Beruf extrem gefordert ist: Dass man zu wenig Zeit hat für manche Dinge, die wichtig gewesen wären – besonders auch im Familiären.
Können Sie es gut mit sich vereinbaren, auch viel Zeit für Privates einzubehalten oder haben Sie auch mal ein schlechtes Gewissen?
Auch in herausgehobenen Positionen darf man seine Familie und seine privaten Bedürfnisse nicht völlig vernachlässigen. Stärke zieht man schließlich auch nicht nur aus beruflichen Erfolgen, sondern aus Familie und Freundeskreisen. Außerdem braucht der Mensch auch Abwechslung und muss sich entspannen, zum Beispiel beim Sport. Wenn mein Büro und ich meine Sportzeit nicht verteidigen würden, dann würde das so gut wie nie stattfinden. Es gibt ja immer gute und wichtige dienstliche Gründe, abzusagen.
Warum ist es so wichtig, auch den jüngeren PolitikerInnen das Feld zu überlassen?
Es gibt viele Dinge, die sich rasend schnell verändern und zu denen meine Generation einen eher mäßigen Zugang hat, zum Beispiel in Sachen Digitalisierung. Da die Veränderung so rasant ist, muss man mithalten können und vieles wird sich gravierend transformieren – die ganze Wirtschaft, insbesondere die Industrie. Man muss da aktiv gestalten und nicht passiv sein oder rückwärtsgewandt. Wir müssen uns verändern und es müssen wichtige Impulse von denen kommen, die das selbstverständlich begleiten können. Das muss sich in der Politik widerspiegeln.
Ist die ältere Generation nicht sensibilisiert genug für bestimmte Themen? Braucht man drastische Bewegungen wie Fridays For Future?
Natürlich teile ich die Einschätzung, dass wir den Klimawandel aufhalten und uns auch auf ihn einstellen müssen. Ich werbe dabei jedoch sehr dafür, dass man nicht denkt, die einen können es und die anderen nicht. Wir müssen generationenübergreifend nach Lösungen suchen. Anders wird es nicht gehen.
Ihre größte Jugendsünde?
Ich habe mal einen Schulverweis bekommen: 1974 haben wir es uns nicht nehmen lassen, Eintracht Braunschweig beim Aufstiegsspiel in Nürnberg zu unterstützen, und waren deswegen nicht in der Schule. Als wir zurückkamen, war klar, dass wir die Schule geschwänzt hatten, und es gab einen blauen Brief an die Eltern, dabei haben wir doch nur unsere Eintracht unterstützt. Heute würde ich es nicht anders machen. (lacht)
Was haben Ihre Kinder Sie fürs Leben gelehrt?
Das, was wirklich wichtig ist: Echte Werte. Auch mehr Bescheidenheit und Zusammenhalt. Ich bin auch härter geworden in manchen Dingen, kann eher mal sagen: Das mache ich nicht mehr, das will ich mir nicht anhören und für diesen Quatsch habe ich keine Zeit.
Gibt es etwas, das Sie überhaupt nicht können?
Heimwerken. Da macht alles meine Frau.
Sind Sie oder Ihre Frau zu Hause Bürgermeister?
Die Einzigen, die zu Hause auf mein Kommando hören, oder mir zumindest ein solches Gefühl geben, sind unsere beiden Hündinnen. (lacht) Ich bin sowieso nicht oft genug zu Hause, um mitzuentscheiden. Wenn ich im Herbst wieder öfter da bin, werden wir wahrscheinlich noch ein paar Dinge austragen müssen. (lacht)
Welchen Job würden Sie gern mal für einen Tag machen?
Den eines Talkmasters, der mich sehr nervt.
Was für Menschen können Sie nicht ausstehen?
Intrigante, unehrliche Menschen und absolute Dogmatiker.
Was bringt Sie so richtig auf die Palme?
Wenn sich jemand gegenüber klaren, rationalen Argumenten total verschließt, finde ich das schon sehr schwierig.
Haben Sie denn Verschwörungstheoretiker im Bekanntenkreis?
Ja, im erweiterten Bekanntenkreis gab es jemanden, der bestimmte Theorien auch aufgegriffen hat. Da haben wir dann ganz freundschaftlich versucht, auf Dinge hinzuweisen, aber irgendwann leider auch gesagt, wenn das so weitergeht, müssen wir den Kontakt abbrechen.
Gibt es bei Ihnen zu Hause etwas, an dem man erkennt, dass Sie dort wohnen?
Man merkt es am Bücherregal. Wenn man sich das genau anguckt, erkennt man dort bestimmte Vorlieben: Künstlerische, politische und philosophische Klassiker, Braunschweig-Bücher oder die Geschichte Eintracht Braunschweigs von damals bis heute.
Wofür brauchen Sie am meisten Disziplin?
Für solche Termine wie jetzt am Abend. (lacht) Wenn ich viele Termine hintereinander habe, ist das Zeitmanagement manchmal ein bisschen schwierig.
Welche Gabe hätten Sie gern?
Viele Musikinstrumente spielen zu können.
Eine persönliche Marotte von Ihnen?
Ach, beim Spaziergang mit meinen Hunden am Inselwall grüße ich regelmäßig laut den Karl-Friedrich Gauß und drücke ihm meine Verehrung aus. Ich glaube, wenn mich da einer hören könnte, würde der sich auch fragen, ob man mich gleich einweisen sollte. Aber ich habe eben bestimmte Rituale, die ich gern wiederhole und das ist eines davon.
Was vermissen Sie während der Pandemie am meisten?
Den Kontakt zu Freunden und anderen Menschen. Das ist es ja, was Freude bereitet und woraus ich auch Kraft ziehe.
Braunschweig hat sich bei der Pandemiebewältigung bisher ganz gut angestellt. Sind wir hier besonders diszipliniert?
Das hat mich zunächst auch etwas überrascht, weil Braunschweig ja eine Pendlerstadt ist. Das muss in der Tat an der Disziplin der Leute liegen und dass man sich im Wesentlichen an die Regeln gehalten hat. Wir können als Stadtverwaltung ja nur mit schneller, ordentlicher Aufklärung und viel Transparenz dafür sorgen, dass Akzeptanz da ist. Andererseits haben wir eine außerordentlich gut funktionierende ‚Gefahren Abwehr Leitung‘, die als multiprofessionelles Team sehr schnell und sehr gründlich die jeweiligen Lagen analysiert und kommuniziert hat sowie augenscheinlich erfolgreiche Empfehlungen gegeben hat!
In welcher Zeit würden Sie gern leben?
In der nach der Pandemie.
Fotos Stadt Braunschweig/Daniela Nielsen