Was bringt die Zukunft?

HEX Festival
4. bis 8. Juli
MMI Riddagshausen (BS)
hexfestival.de

Das HEX Festival beschäftigt sich vom 4. bis 8. Juli mit spannenden Zukunftsfragen und wartet mit namhaften Speakern wie Sascha Lobo, Samy Deluxe oder Dr. Melanie Brinkmann im MMI Riddagshausen auf.

Die Welt braucht Wissenschaft – denn sie behauptet nicht einfach Dinge, sondern belegt ihre Aussagen mit Zahlen, Daten und Fakten. Schon in der Antike berechnete etwa der Universalgelehrte Eratosthenes mit erstaunlicher Präzision den genauen Umfang der Erde und bewies damit, dass die Erde eine Kugel ist. Doch auch die Erfindung von Penicillin (1942), die erste E-Mail (1971) oder der erste computeranimierte Film (1995) zählen zu den prägendsten Durchbrüchen der Wissenschaft. Die Forschung ist eben enorm breit aufgestellt und reicht von winzig kleinen Mikroben bis in die unendlichen Weiten des Weltalls.

 

Auch in und rund um Braunschweig wird Wissenschaft gelebt. Laut EU-Statistikamt hat unsere Region nämlich den höchsten Beschäftigungsanteil in der Forschung und Entwicklung: Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, das Niedersächsische Forschungszentrum für Luftfahrt oder die Technische Universität sind nur einige Beispiele für hiesige Innovationsinstitutionen.
Genau diesen Trumpf spielt nun das neue HEX Festival, das vom 4. bis 8. Juli im MMI Riddagshausen stattfindet. An insgesamt fünf Eventabenden werden Tranformationsszenarien der Zukunft von verschiedenen regionalen und nationalen Koryphäen der Wissenschaft diskutiert. „Diese einzigartige Konstellation, die wir mit den Expert:innen bauen, sind auch wieder Anknüpfungspunkte zu Themen, die uns hier in der Region beschäftigen“, freut sich Veranstalter Paul Kunze von der Applaus Kulturproduktionen GmbH, die das HEX Festival in Kooperation mit eventives, dem Haus der Wissenschaft und dem Hauptsponsor Volkswagen Financial Services verwirklicht.

Wissen schaffen
Inmitten der idyllischen Kulisse des MMI Riddagshausen zwischen historischen Gemäuern und saftigem Grün findet das HEX Festival statt. Kein Stadtlärm, obwohl die Location doch so nah an der Stadt liegt, chillige Musik, leckeres Essen, kühle Getränke – alles in allem eine lockere Atmosphäre, bei der die Krawatte getrost zu Hause gelassen werden kann.
Den Auftakt der Veranstaltungsreihe am 4. Juli macht der Themenabend „Make The World Green Again!“, der sich mit der größten gesellschaftlichen Herausforderung unserer Zeit beschäftigt – dem Klimawandel. Obwohl sich immer mehr Kosument:innen für nachhaltige Produkte, einen minimalistischen Lebensstil oder das Lastenrad entscheiden, stellen sich Architektin Prof. Dr. Tatjana Schneider, Umweltaktivistin Rebecca Freitag und Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Niko Paech die Frage, ob unsere materialistisch geprägte Gesellschaft dem Traum einer grünen Postwachstumsökomomie im Wege steht. In der malerischen Open-Air-Kulisse des MMI Riddagshausen beleuchten sie gemeinsam sinnvolle Nachhaltigkeitsstrategien, betrachten die Architektur der Zukunft und ergründen, warum weniger mehr ist.

Kann KI Kunst?“ – diese Frage wird am 6. Juli, dem dritten Themenabend, in den Raum gestellt und von namhaften Wissenschaftlern und Personen aus der Musik ergründet. Neben Musik- und KI-Forscher Dr. Stephan Baumann, Musik- und Technologiestratege Dr. Matthias Röder und Songwriterin Jovanka von Wilsdorf wird auch Deutschrap-Legende Samy Deluxe dem Live-Talk auf der Bühne beiwohnen. „Am Ende geht es darum, dass die Leute unterhalten werden und Spaß haben. Deshalb braucht man kein wissenschaftliches Know-how. Jeder kann vorbeikommen“, ermutigt Paul Kunze im exklusiven SUBWAY-Interview. Aus diesem Grund wird der „Kann KI Kunst?“-Abend auch auflockernd mit einem Spiel eröffnet, bei dem das Publikum zwei Gedichte präsentiert bekommt – eins geschrieben von einer KI, eins aus der Feder eines Menschen – dann gilt es zu entscheiden „Bot or Not?“.

„Beim ‚Wild Wild Web‘-Event starten wir dann mit einer Sesselreise ins Darknet. So können wir dem Publikum zeigen, wie es überhaupt aussieht, denn mit großer Sicherheit wird sich ein Großteil der Menschen noch nicht damit auseinandergesetzt haben“, meint der Braunschweiger Applausproduzent. Um das Darknet ranken sich viele Mythen: Dunkel, gefährlich und verboten soll das mysteriöse Online-Paralleluniversum sein. Und tatsächlich tummeln sich an diesem Ort vorrangig zwielichtige Gestalten, denn dort findet man alles, was illegal ist: etwa Drogen, Waffen, Falschgeld. Isabell Ewald und Catrin Schröder-Jaross vom Cybercrime-Podcast „Mind the Tech“ nehmen das Publikum am 7. Juli mit in die finstere Welt des Darknets. Anschließend gibt es einen Impulsvortrag von Deutschlands auffälligstem Leitwolf der Digitalisierung, Sascha Lobo. Im Panel diskutieren die Expert:innen dann gemeinsam mit Prof. Dr. Ina Schiering, Professorin am Institut für Information Engineering an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Themen wie anonymisierte Kommunikation, Kryptowährung, Hacking, Cybercrime und ethische Fragen im Zusammenhang mit der digitalen Welt.

Mit der Pandemie, die uns seit mehr als zwei Jahren begleitet, ist auch die Wissenschaft in die Mitte der Gesellschaft gerückt und teilt diese in zwei Lager. Während die einen der Forschung weiterhin vertrauen, schwurbeln die anderen fröhlich vor sich hin. Haben Fakten im öffentlichen Diskurs ein Imageproblem? Und wem vertrauen wir in der Wissenschaft? Damit beschäftigen sich Kommunikationswissenschaftlerin Prof. Dr. Monika Taddicken und Virologin Prof. Dr. Melanie Brinkmann von der TU Braunschweig gemeinsam mit Ranga Yogeshwar, Deutschlands klügstem Wissenschaftsjournalist, der unter anderem TV-Formate wie „Quarks und Co.“ oder „Wissen vor acht“ moderierte. In einer spannenden Talkrunde zu „Wissenschaft & Wahrheit“ diskutieren die Expert:innen, ob die Forschung in einer Vertrauenskrise steckt, klären die Bedeutung von Personenkult und besprechen das mediale Phänomen der „Erregungsbewirtschaftung“, die im Grunde genommen auch als „Clickbait“ bezeichnet werden kann.

Natürlich darf auch das Publikum Fragen stellen, bestätigt Paul Kunze: „Wir werden zwar kein Mikro ins Publikum reichen, aber die Besucher:innen haben die Möglichkeit, ihre Fragen im Vorfeld zu stellen, die wir dann sammeln und in der Moderation berücksichtigen.“ Am Ende des Bühnenprogramms kann dann das eben Gehörte auch noch im lockeren Beisammensein bei einer Weißwein- oder Apfelschorle diskutiert werden. Das HEX Festival bringt all das zusammen, wofür unsere Region steht und macht daraus einen unterhaltsamen Eventabend mit Mehrwert.

 

Fotos Andreas Rudolph, Moritz Küstner, HEX Festival,
Janick Zebrowski, Reto Klar

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Denise Rosenthal

Geschrieben von Denise Rosenthal

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