Street Art Festival Hola Utopia! in Braunschweig vom 16. bis 22. September
Adiós, graue Beton-Eintönigkeit
Hauswände werden weißgestrichen, werden zu Leinwänden für eine Ausstellung draußen in der Stadt. Während ich diese Zeilen schreibe, hat es in Hannover bereits begonnen. Es geht an: Hola Utopia! Und ich grüße zurück – vorfreudig, denn im September wandert das internationale Street-Art-Festival auch zu uns in die Stadt. Seit 2020 findet es einmal jährlich für eine Woche in Hannover statt und in diesem Jahr vom 16. bis 22. September auch in Braunschweig. Die Stadt kann noch eine ordentliche Dosis Street-Art vertragen, wenn es nach mir geht.
Street Art + Workshops
Gedacht ist das Hola Utopia als Chance, den städtischen Raum in eine Leinwand progressiver Ideen zu verwandeln und so einen Ort zum Diskutieren zu schaffen. Doch es zeigen nicht nur internationale Street Artists ihre Kunstwerke. Parallel dazu finden Workshops statt, die mit Blick auf die Designs der Künstler:innen dazu anregen sollen, sich über ihre Ideen für die Zukunft der Stadt auszutauschen.
Manifest
Woran die Leute glauben, die das Hola Utopia ins Leben gerufen haben, könnt ihr in ihrem Manifest nachlesen. Schon allein die Schlagworte, die als Überschriften dienen, zeichnen ein klares Bild: Courage, Authentizität, Reflektieren, Teamwork, Provokation, Kommunikation… Street Art, die – neben Ausnahmen – immer schon mit Verbot und Strafe verknüpft ist, bekommt hier einen legalen Rahmen. Sie präsentiert sich nicht weniger aufmüpfig, sondern verlegt ihre Sprengkraft komplett auf die ideelle Ebene.
Vorfreude
Ich werde die Tage auf jeden Fall die Augen nach dem Poster offenhalten. Es strahlt so schön trashig und Flash-Gordon-mäßig in Gelb-Orange. Wenn es erstmal hängt, ist es kaum zu übertreffen: Darauf ein sechsbeiniger, zweiköpfiger He-Man-Roboter-Verschnitt, der stolz eine Farbrolle trägt und ein Auge mit Holzkopf und Pferdebeinen, das mich gleichzeitig an Don Quichotte und sein Pferd Rosinante erinnert. Ehrlich gesagt hoffe ich auch auf ein stabiles Rahmenprogramm (inklusive Hip-Hop) und dass man die einen oder anderen Künstler:innen in der Woche vorher beim Sprayen von Hausfassaden entdecken kann. Also: Augen auf, Mitte September!
Künstler:innen gesucht
Auf der Website des Festivals entsteht eine Karte, wo die Street Art zu sehen sein wird. Einige Wände in Braunschweig sollen dauerhaft genutzt werden, um regelmäßig neue Arbeiten zu zeigen. So soll eine Plattform entstehen, die die Kunstform fördert und gleichzeitig mehr Kunst in den öffentlichen Raum bringt. Dafür werden noch Künstler:innen gesucht.
Fotos Hola Utopia!, Kevin Münkel