Es gibt Fragen, auf die man einfach nicht vorbereitet sein kann – Wie ihr trotzdem damit umgeht, lest ihr hier.
Man sitzt also da, bestens gerüstet für den Showdown im Bewerbungsgespräch. Nach dem Smalltalk und einem ersten Kennenlernen und der sorgfältig vor dem Spiegel geübten Selbstpräsentation tauchen seitens der Geschäftsführung Fragen auf, die einen Bewerber völlig aus dem Konzept bringen können.
Reduce it to the max.
Wie würden Sie sich selbst in nur einem Wort beschreiben? Es sollte jedem klar sein, auch der Chefetage des krassesten Silicon Valley Tech Konzerns, dass sich Menschen nicht auf ein Wort dampfen lassen. Entspann dich also, viel wichtiger ist hier, wie gefasst und überlegt du antwortest. Hast du direkt einen Begriff parat? Wirkst du überlegt und wägst ab, nimmst dir Zeit für deine Antwort? Es geht um den Eindruck, den du vermittelst. Ist deine Antwort „pflichtbewusst“, „pünktlich“ oder „Ehrenmann“? In jedem Fall sagt es etwas über dich und deinen Charakter aus.
Verkaufsgespräche
Verkauf‘ mir diesen Kugelschreiber! Im Kultfilm „The Wolf of Wall Street“ verlangt DiCaprio von seinen windigen Novizen eine Kostprobe ihres Verkaufsgeschicks. Ein Klassiker bei Gesprächen für Vertriebspositionen. Wie immer gilt: Ruhe bewahren, Augenkontakt halten und es vielleicht sogar mit einer Prise Humor nehmen. Niemand möchte den Stift hier wirklich kaufen, man will sehen, dass du bereit bist, dich in die Situation hineinzuversetzen. In diesem oder ähnlichen Beispielen liegt überdies immer die Chance noch etwas Fachwissen einzustreuen. Angebot/Nachfrage-Modelle, Preiselastizität, you name it! Zeig, dass du vom Fach bist.
Wer bist denn du?
Wie zufrieden waren Sie eigentlich mit Ihrer letzten Aufgabe? Oh, endlich eine normale Frage, die mich nicht völlig überfordert. Da kann ich Ihnen eine Menge erzählen! Nur dass der Interviewer plötzlich immer weiter nachbohrt: Wie groß war Ihr Team? Welchen Anteil hatten Sie am Erfolg Ihres Teams? Welche Probleme traten auf? Et cetera. Wie bei einem Trichter geht es hier um die Details. Diejenigen, die vorher zu dick aufgetragen haben, landen spätestens jetzt wieder auf dem Boden der Realität und zeigen zudem ihre bisherige Arbeitsweise und Problemlösungskompetenz.
Es klingt ausgelutscht, dennoch ist es wahr: Lasst euch nicht aus der Fassung bringen, auch jeder Chef weiß, dass das Vorstellungsgespräch nicht der eine Moment ist, an dem ihr am Ende als tragende Säule der Firma den Raum verlasst. Es geht um eine Art vibe check – seid offen, interessiert, versucht kreativ mit den Fragen umzugehen, so hinterlasst ihr mit Sicherheit einen guten Eindruck.
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