Am 25. November gab sich Bond-Experte Danny Morgenstern bereits zum zehnten Mal im Braunschweiger Astor-Kino die Ehre über den bekanntesten britischen Spion der Geschichte zu referieren.
Anlass der Zusammenkunft war der 50. Geburtstag des Guy Hamilton Films „Leben und sterben lassen“, in dem Darsteller Roger Moore einst sein Bonddebüt gab. Jeder Mission Bond liegt eine Buchveröffentlichung zugrunde, die „007-XXS“-Taschenbuchreihe von Danny Morgenstern, in der er nischiges Hintergrundwissen und Trivia zu entsprechenden Filmen zusammenträgt.
Stargast aus Hollywood!
Der launige Vortrag Morgensterns vor der großen Leinwand wurde ergänzt durch Spitzengast Ludger Pistor, jenem Schauspieler, der aus dem Ruhrgebiet stammend häufig auch internationales Parkett betritt und etwa bei Schindlers Liste (1993), Inglourious Basterds (2009) und dem Craig-Bond „Casino Royale“ (2006) kleinere Rollen verkörperte und dadurch viele Anekdoten von Dreharbeiten zum Besten geben konnte.
Expertenbackground
Faszinierend waren außerdem die Redebeiträge von Bernd Rehn und Ralf Keil. Die Männer haben ehemals der Luftwaffe der NVA, den Streitkräften der DDR, angehört und sind nach der deutschen Wiedervereinigung mit der Instandhaltung von Kriegsgeräten jener Tage befasst gewesen. Für zwei Bond-Filme aus der Pierce Brosnan-Ära waren Rehn und Keil mit der Lieferung von Flugzeugen und Helikoptern beauftragt worden. Sowohl in „Der Morgen stirbt nie“ (1997) als auch in „Stirb an einem anderen Tag“ (2002) haben die beiden quasi in den Diensten ihrer Majestät gestanden.
Im Astor gaben sie einen Einblick, wie schwierig es war mit einer knackigen Deadline im Nacken zwar entmilitarisiertes, dennoch unter dem Kriegswaffenkontrollgesetz stehendes Material unter den Eindrücken von 9/11 über den halben Erdball zu verschaffen, nur um es dort dann von Bond und seinen Widersachern – oder eher den Visual-FX-Experten vor Ort – übel beschädigen und zerstören zu lassen.
Entsprechende Szenen haben die Berichte anschaulich untermauert, sodass der gut eineinhalbstündige Vortrag kurzweilig und spannend blieb.
Geschüttelt, nicht gerührt
Anschließend sahen die gut 440 Personen, die sich dem Anlass entsprechend in feinsten Zwirn geschmissen hatten, im größten Saal 8 des Astor den Roger Moore-Klassiker von 1973, um den es ja vorrangig gehen sollte. Nach dem Ende von „Leben und sterben lassen“ begann im Kinofoyer die Aftershowparty – es gab (natürlich) Martinis sowie die Gelegenheit Bücher signieren zu lassen und Fotos zu knipsen.
Fotos © alexander-witt.com