Der Kulturverein BS Oldschool e. V. fördert die subkulturelle Szene mit
nostalgischen Partys und Konzerten alternativer Bands.
nostalgischen Partys und Konzerten alternativer Bands.
Überkommt dich auch manchmal ein Gefühl der Sehnsucht nach vergangenen Tagen? Erwischt es dich oft, wenn du dir Fotos aus deiner Jugend anschaust, einen ganz besonderen Song hörst oder dir ein spezieller Geruch in die Nase steigt, der dich sofort in die Vergangenheit katapultiert? Im 17. Jahrhundert hätte dich der Schweizer Doktorand Johannes Hofer noch mit einer Nervenkrankheit dämonischen Ursprungs diagnostiziert. Heute besitzt Nostalgie zwar keine medizinische Bedeutung mehr, dennoch belegen Studien, dass die Mehrheit der Erwachsenen mindestens einmal pro Woche einen sentimentalen Flashback erlebt. In Erinnerungen zu schwelgen, ist sogar gesund für die Psyche, denn Nostalgie steigert in schwierigen Lebensphasen unser Wohlbefinden und lässt uns optimistisch in die Zukunft blicken.
Dass die Sehnsucht nach gestern keinesfalls wehmütig sein muss, sondern zelebriert werden darf, zeigt der Braunschweiger Kulturverein BS Oldschool. Was einst als kleines nostalgisches Projekt begann, entwickelte sich zu einem subkulturellen Kollektiv, das seitdem die Braunschweiger Musik- und Clubszene aufmischt.
Dass die Sehnsucht nach gestern keinesfalls wehmütig sein muss, sondern zelebriert werden darf, zeigt der Braunschweiger Kulturverein BS Oldschool. Was einst als kleines nostalgisches Projekt begann, entwickelte sich zu einem subkulturellen Kollektiv, das seitdem die Braunschweiger Musik- und Clubszene aufmischt.
Das Fundament des Vereins bildet die gleichnamige Facebook-Gruppe, die 2018 von dem BS Oldschool-Gründer Adam ins Lebens gerufen wurde: „Die Idee, solch eine Gruppe zu gründen, geisterte schon eine Weile in meinem Kopf rum. Ich hatte noch einige Erinnerungsstücke wie Fotos, Flyer und Plakate aus Clubs wie dem Wintergarten im Jolly Joker, dem Tempel X, Merz oder der Meier Music Hall sowie diverser Konzerte auf dem Dachboden. Beim Aufräumen stolperte ich immer wieder darüber, schwelgte in Erinnerungen und überlegte, dass ich den einen oder anderen von damals gerne wieder treffen würde.“
So entschied sich der Musikfan dazu, alle popkulturellen Andenken mithilfe seiner Frau zusammenzutragen, abzufotografieren und in einer Facebook-Gruppe zu veröffentlichen, die er „BS Oldschool“ nannte. Zunächst lud Adam nur eine Handvoll Freunde ein, doch die Gruppe wurde schnell zum Selbstläufer. Immer mehr Nostalgieanhänger fanden ihren Weg in die private Facebook-Runde, durchforsteten ihren eigenen Keller oder Dachboden und teilten die erinnerungsträchtigen Relikte mit den Mitgliedern. Während die Gruppe stetig weiter wuchs, steckten Adam, Anna und Micha ihre Köpfe zusammen, um neue Ideen für das Projekt BS Oldschool zu entwickeln. „Schnell war uns klar, dass wir aus dem Online-Modus hinaus in die reale Welt mussten“, erzählt Adam, „die Gruppenmitglieder gierten auch nach einem Treffen und so kamen wir mit Lenny, dem Betriebsleiter des Stereowerk Eventstudios, ins Gespräch. Er gab uns als erster die Chance, eine Art Gruppentreffen im Vorraum des Stereowerks abzuhalten, während in den weiteren Räumen eine andere Veranstaltung lief. Das erste Treffen wurde positiv angenommen und bald folgte das zweite in der Haifischbar.“
Als dann im September 2018 die erste große Oldschool-Party boomte und weitere Veranstaltungen wie Konzerte folgten, festigten die inzwischen fünf Vorstandsmitglieder die Entscheidung, aus dem Projekt einen Kulturverein zu gründen, der nun schon seit dem 6. Januar 2020 besteht.
BS Oldschool, party time, excellent
Gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen, kann sich auch positiv auf Gruppen auswirken, wenn eine Verbundenheit zwischen Menschen entsteht. Wenn der BS Oldschool e. V. zur Party ruft, schlüpfen Braunschweigs Nachtschwärmer in ihr schwarzes Gewand und begeben sich wie Marty McFly auf eine subkulturelle Zeitreise. Während sich im April vergangenen Jahres das Stereowerk bei der zweiten Oldschool-Party in den Titty Twister aus „From Dusk Till Dawn“ verwandelte, steuerte die dritte Ausgabe der Partyreihe den Showkeller von Wayne Campbell und Garth Algar aus dem 90er-Jahre Kult-Blödel-Hit „Wayne’s World“ an. Schwing!
Die Vorstandsmitglieder Adam, Anna, Anni, Tobi und Jan stecken viel Herzblut in die Partyplanung und heben sich damit von herkömmlichen Dekaden-Partys ab. „Uns ist klar, dass wir das Rad nicht neu erfunden haben“, gesteht Adam, „wir haben höchstens den Wagen tiefergelegt und fetzige Felgen drangebaut. Unsere Veranstaltungen bieten viele Highlights. Neben tollen DJs, die größtenteils in den alten Kultschuppen aufgelegt haben, gibt es Kunstausstellungen, Entstehungsgeschichten bestimmter Szenen, Gewinnspiele und vieles mehr.“
Als dann im September 2018 die erste große Oldschool-Party boomte und weitere Veranstaltungen wie Konzerte folgten, festigten die inzwischen fünf Vorstandsmitglieder die Entscheidung, aus dem Projekt einen Kulturverein zu gründen, der nun schon seit dem 6. Januar 2020 besteht.
BS Oldschool, party time, excellent
Gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen, kann sich auch positiv auf Gruppen auswirken, wenn eine Verbundenheit zwischen Menschen entsteht. Wenn der BS Oldschool e. V. zur Party ruft, schlüpfen Braunschweigs Nachtschwärmer in ihr schwarzes Gewand und begeben sich wie Marty McFly auf eine subkulturelle Zeitreise. Während sich im April vergangenen Jahres das Stereowerk bei der zweiten Oldschool-Party in den Titty Twister aus „From Dusk Till Dawn“ verwandelte, steuerte die dritte Ausgabe der Partyreihe den Showkeller von Wayne Campbell und Garth Algar aus dem 90er-Jahre Kult-Blödel-Hit „Wayne’s World“ an. Schwing!
Die Vorstandsmitglieder Adam, Anna, Anni, Tobi und Jan stecken viel Herzblut in die Partyplanung und heben sich damit von herkömmlichen Dekaden-Partys ab. „Uns ist klar, dass wir das Rad nicht neu erfunden haben“, gesteht Adam, „wir haben höchstens den Wagen tiefergelegt und fetzige Felgen drangebaut. Unsere Veranstaltungen bieten viele Highlights. Neben tollen DJs, die größtenteils in den alten Kultschuppen aufgelegt haben, gibt es Kunstausstellungen, Entstehungsgeschichten bestimmter Szenen, Gewinnspiele und vieles mehr.“
Und manchmal bringt das Kultur-Kollektiv auch Stargäste wie Gothic-Ikone und Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke alias DJ Dr. Doom zum „Creatures of the Night“-Charity-Event ins Stereowerk. „Ich habe Mark eines Tages einfach auf gut Glück angeschrieben, ohne ihn persönlich zu kennen und ihm von unserer Idee erzählt“, erinnert sich Adam, „er war sofort Feuer und Flamme und wir durften vorab sogar exklusiv ein Interview mit ihm führen.“
Gemeinsam sammelten sie an diesem Abend stolze 1 088,87 Euro für den Braunschweiger Tierschutzverein Pfötchenhilfe. „Wir wollen in Zukunft durch unsere Präsenz und Reichweite noch weitere regionale Vereine, Institutionen und Organisationen aus den Bereichen Tierschutz, Pädagogik, Musik und noch vielem mehr unterstützen“, betont der Kulturförderer.

Gemeinsam sammelten sie an diesem Abend stolze 1 088,87 Euro für den Braunschweiger Tierschutzverein Pfötchenhilfe. „Wir wollen in Zukunft durch unsere Präsenz und Reichweite noch weitere regionale Vereine, Institutionen und Organisationen aus den Bereichen Tierschutz, Pädagogik, Musik und noch vielem mehr unterstützen“, betont der Kulturförderer.

Gegenseitige Unterstützung ist dem gemeinnützigen Kulturverein besonders wichtig. So arbeitet der BS Oldschool e. V. eng mit dem KufA e. V., Stereowerk, Filmpalast Wolfenbüttel, Hotel666 und anderen lokalen Partnern und Bands zusammen. „Wenn irgendwo gespart wird, dann ist es meistens zuerst an der Kultur“, erklärt Adam, „aktuell sieht man das an der schwierigen Lage. Natürlich müssen wir in diesen Zeiten besonders vorsichtig sein, aber es gibt viele, die darunter leiden: Musiker, DJs, Discos oder auch Kulturzentren. Einige Läden werden die Post-Corona-Zeit wahrscheinlich nicht mehr erleben. Abgesehen von Corona ist es für die subkulturellen Läden immer schwer, daher ist man auf gegenseitige Unterstützung angewiesen.“
Gemeinsam Kultur gestalten
Dass außergewöhnliche Situationen manchmal außergewöhnliche Maßnahmen erfordern, hat der BS Oldschool e. V. vor kurzem mit der ersten Gothic Autodisko Deutschlands bewiesen. Gemeinsam mit dem Lokpark Braunschweig und der Inova GmbH lud der Kulturverein seine Gäste prompt in die einzigartige Location in der Schwartzkopffstraße ein , um die zweite Ausgabe „Creatures of the Night“ zu feiern – natürlich wieder mit Insekten-Liebhaber Dr. Mark Benecke an den Decks.
Die Mitglieder des BS Oldschool e. V. bleiben weiterhin kreativ. Die nächsten Projekte stehen nämlich schon in der Pipeline, offenbart uns Adam: „Wir wollen nicht zu viel verraten, aber wir haben zum Beispiel mit zehn regionalen Bands ein neues Mammutprojekt geplant, was für Aufsehen sorgen wird. Zusätzlich haben wir viele neue Einfälle für komplett neue Events und natürlich werden auch die abgesagten Veranstaltungen nachgeholt. Braunschweig kann also gespannt sein, denn wir haben große Lust, die Subkultur weiterhin zu bereichern.“
Irgendwann werden wir uns wohl nostalgisch an die Veranstaltungen des Kultur-Kollektivs zurückerinnern – an den Tag als alle im Stereowerk inbrünstig „Bohemian Rhapsody“ sangen oder den Augenblick im Lokpark, der uns eine kleine Flucht aus dem Corona-Alltag bescherte.
Dass außergewöhnliche Situationen manchmal außergewöhnliche Maßnahmen erfordern, hat der BS Oldschool e. V. vor kurzem mit der ersten Gothic Autodisko Deutschlands bewiesen. Gemeinsam mit dem Lokpark Braunschweig und der Inova GmbH lud der Kulturverein seine Gäste prompt in die einzigartige Location in der Schwartzkopffstraße ein , um die zweite Ausgabe „Creatures of the Night“ zu feiern – natürlich wieder mit Insekten-Liebhaber Dr. Mark Benecke an den Decks.
Die Mitglieder des BS Oldschool e. V. bleiben weiterhin kreativ. Die nächsten Projekte stehen nämlich schon in der Pipeline, offenbart uns Adam: „Wir wollen nicht zu viel verraten, aber wir haben zum Beispiel mit zehn regionalen Bands ein neues Mammutprojekt geplant, was für Aufsehen sorgen wird. Zusätzlich haben wir viele neue Einfälle für komplett neue Events und natürlich werden auch die abgesagten Veranstaltungen nachgeholt. Braunschweig kann also gespannt sein, denn wir haben große Lust, die Subkultur weiterhin zu bereichern.“
Irgendwann werden wir uns wohl nostalgisch an die Veranstaltungen des Kultur-Kollektivs zurückerinnern – an den Tag als alle im Stereowerk inbrünstig „Bohemian Rhapsody“ sangen oder den Augenblick im Lokpark, der uns eine kleine Flucht aus dem Corona-Alltag bescherte.
Text Denise Rosenthal
Fotos Sylwia Ludas, Kathrin Blacklens, Adam Ludas