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Panda Lux

3. September /

Wolters Kulturgarten (BS)

pandalux.ch
Eine verrückte Musik-Karambolage verursacht die Schweizer Band Panda Lux. Am 3. September spielen sie mit Goldroger und anderen im Wolters Kulturgarten.
KF 2020 pandalux pressebild 04 anja furrer art
Staub“, „¼ Life“, „Bar Franca“, „Picasso“, „Malle“, „Sakautro“ – das ist keine Aneinanderreihung von randomly ausgesuchten Wörtern, es sind Titel vom neuen Album der Schweizer Band Panda Lux. „Fun Fun Fun“ heißt das gute Stück und erscheint am 25. September. Die vier Jungs vom Bodensee besingen die ernüchternde Selbstwahrnehmung, den Verlust von Selbstliebe und Vitalität. Es dreht sich um die fälschliche Illusion, dass Glück käuflich ist und den verblassenden Gedanken: „Es muss doch noch mehr geben!“ Die jugendliche Romantisierung aller Dinge wechselt mit dem Ankommen in der Realität. Die Musik der Multi-Instrumentalisten ist feinster Indie-Pop, der die momentane deutschsprachige Szene auf den Punkt bringt. Noch nie klangen Kombis mit klassischen und elektronischen Klängen so gut. AnnenMayKantereit- und Von Wegen Lisbeth-Fans aufgepasst: Panda Lux sind im Anmarsch und verwöhnen die Ohren mit ihrem einzigartigen Indie-Pop-Klassik-Elektro-Mix. Zusammen mit tiefgründigen Texten weckt die Band die Lust auf mehr. Zum Schnacken haben wir uns Leadsänger Silvan geschnappt und Einblicke in das neue Album, verrückte Instrumente und anstehende Konzerte bekommen.
Vom Schulhof auf die große Bühne
Wollen wir zusammen eine Band gründen? Als Kind hat man oft die wildesten Hirngespinste. Die beiden Brüder Silvan und Samuel Kuntz waren aber anders und spielten schon früh Gitarre. Kein Wunder, dass der kleine Musiker in ihnen nicht lange darauf gewartet hat, auszubrechen. In einem Alter, in dem andere Mitschüler gerade die Schreibschrift zu meistern versuchten, schrieben sie bereits ihre ersten Gitarrenriffs. 2008 holten sie sich dann Schulfreund und Drummer Moritz mit ins Boot, der heute noch hinter den Trommeln sitzt. Damit war die Band fast komplett: Nur Bassist und Cellist Janos fehlte noch im Bunde, der zwei Jahre später die Gruppe vervollständigte. Der Grundstein für die Musikgruppe aus der Schweiz war gelegt – und das im Alter von 13 Jahren.
Tatsächlich ist der Name Panda Lux erst 2013 beim Brainstorming als Bandname festgelegt worden. „Vorher hatten wir andere Namen, die ich lieber nicht erwähne“, witzelt Silvan. Wichtig war den Boys eine Bezeichnung zu finden, die noch keine große Bedeutung hatte und nicht sofort suggeriert, dass die Band deutschsprachig ist. Die Musik, die Texte, der Inhalt und der Look der Gruppe sollten den Begriff Panda Lux prägen. Die kleinen Musikanten sind mittlerweile groß und spielen auf Festivals, geben Konzerte in der Schweiz und in Deutschland und haben sich in der Szene etabliert.
Abstrakte Gefühle und absurde Bilder
Auf „Fun Fun Fun“ erzählt Sänger Silvan persönliche Geschichten. Die jahrelang gesammelten Songs sind nun feingeschliffen und eröffnen uns eine völlig neue Seite der Band. Schon das 2017 erschienene Debüt-Album „Versailles“ zeigt verrückte Ideen und eine absurde Umsetzung in den Musikvideos. Während allerdings die erste Sammlung von Tracks noch von den Träumen und Sehnsüchten aus jugendlichen Köpfen schwärmt, holt die neue Platte einen direkt zurück in die Realität. „Wir sind alle Mitte 20 und stellen ernüchternd fest, dass das Leben nicht viel geiler wird. Diese Illusion, diese Bubble ist geplatzt.“ Silvan beschreibt es so: „Wenn man die beiden Alben vergleicht, merkt man, dass wir einen neuen Vibe entfalten.“
Auf viel experimentierfreudigere und selbstbewusstere Art und Weise wird sich ausprobiert, sich noch mehr getraut. Beim Song „Staub“ war es für die vier gar nicht so abwegig, kurzerhand einen Staubsauger aus dem Ton-Studio in das Lied einzubinden. Das trash-ige Haushaltsgerät haben sie dann mit einem super teuren Mikro aufgezeichnet. Ähnlich verrückt war auch eine Idee bei der Aufnahme von „Beuteltier“: Die Snare vom Schlagzeug tauschten sie gegen das Rücken-Knacken von Moritz. Wenn ihr also aufmerksam lauscht, könnt ihr hören, wie sich seine Wirbelsäule verdreht.
KF Panda Lux Pressefoto Credit Remi Otto art



Durch das langjährige Vertrauen zueinander, war es für Silvan bei „Fun Fun Fun“ möglich, die Inhalte sehr persönlich zu gestalten und sich textlich zu öffnen. Im Song „Optimist“ gibt er sehr viel preis und legt Sachen offen, die man ohne ein gewisses Vertrauen niemandem nebenbei erzählen würde. „Dass ich ‚Optimist‘ überhaupt der Band vorspiele, keine Scham habe – dieses Vertrauen muss man ja erst mal aufbauen“, meint der Sänger. Die Band wagt etwas ganz Neues und versucht, das aktuell so absurde Weltbild zu verstehen.
Die Inspiration dafür kommt eigentlich fast ständig und von überall, auch unterbewusst. „Aus dem eigenen Wesen plus die Sachen, die man wahrnimmt, schafft man etwas Neues.“ So meint Silvan, er bekomme Ideen selbst von noch so schlechtem Radio-Pop. Beim Schreiben sollen dann abstrakte Gefühle in konkrete, aber vor allen Dingen verrückte Bilder, verpackt werden. Eine tiefgekühlte Pizza ist es bei „Bar Franca“, die eine nicht auftauende Beziehung zu einem Menschen beschreibt, obwohl man vielleicht große Gefühle empfindet. Mit dem speziellen Textstil möchten sich Panda Lux von der breiten Masse abheben, ohne dabei platt oder billig zu klingen. Das beweisen die Schweizer allemal.
Corona vs. Konzerte
Normalerweise wäre die Band im Frühling dieses Jahres für den ersten Teil der Panda Lux-Tour on the Road gegangen. Dass eine Pandemie die gesamte Veranstaltungsbranche lahmlegt und in den Stillstand zwingt, hätte sich vor einem guten halben Jahr aber eben niemand vorstellen können. So hieß es auch für Panda Lux: keine Proben, keine Songs vor Publikum ausprobieren und überhaupt erst mal keine Auftritte mehr. Ein Horror-Szenario, wenn man seine Kunst zu den Menschen bringen möchte, aber physische Nähe nicht möglich ist. Um die Fans allerdings auf der musikalischen Hungerstrecke nicht alleine zu lassen, gab es immer wieder kleine Brotkrumen von den Schweizern: Ein 20-minütiges Quarantäne-Liveset von Zuhause und eine Live-Session mit dem befreundeten Streichquartett Deluxe Ensemble.

Mit fünf Songs vom neuen Album zeigten Panda Lux, wie man daheim bleiben und trotzdem gemeinsam Musik machen kann. Auf einen Metronomschlag hat jedes Bandmitglied seine Passagen aufgenommen und im Nachhinein zu einem Video zusammengesetzt. Et voilà, fertig ist das Heim-Konzert. Im Juli gab es dann noch einen zweiten Leckerbissen in Form einer Live-Session mit Unterstützung des Deluxe Ensembles. Obwohl die Aufzeichnung bereits Anfang Januar stattfand, passte sie perfekt in die Corona-Zeit und den festivallosen Sommer. Bis auf ein Open Air in St. Gallen im Juli sind Panda Lux konzert-technisch ausgehungert. „Es war und ist eine ganz verrückte Zeit“, sinniert Silvan. Ebenso wie das Publikum wollen die Jungs endlich wieder Live-Auftritte genießen und die Fans zum Springen und Tanzen bringen. Deshalb kann sich gefreut werden, denn das Deluxe Ensemble wird voraussichtlich auch beim Platten-Release im Oktober in der Schweiz und bei der Tournee im Frühling 2021 mit auf der Bühne stehen. Violinen- und Geigenklänge live!
KF pandalux pressebild 01 anja furrer art

„Unsere Musik ist nicht für Grenzen gedacht und soll darüber ­hinausgehen“

Die Schweizer Multi-Instrumentalisten von Panda Lux liefern mit ihrem zweiten Album eine ordentliche Portion Poesie, Wunschillusionen, Skurrilität und die Frage nach der Zukunft. Streicht euch den 25. September im Kalender an und lasst Spotify schon mal warmlaufen. Am 3. September könnt ihr sogar im Wolters Kulturgarten zum Konzert kommen und gemeinsam mit Silvan, Samuel, Moritz und Janos Glücksmomente erleben, denn genau das hoffen die vier für euch. Ihre Musik spielt sich erst über die Grenzen der Schweiz bis in euer Herz. Dann nistet sie sich dort ein und macht es sich letztendlich gemütlich. Deutschsprachiger Pop, der alles andere als kitschig und platt klingt. Kein Mainstream-Gedudel aus dem Radio. Panda Lux, das ist nicht nur Poesie für die Spelunke oder Harmonielehre für die Diskothek, sondern auch feinste lyrische Wortkunst, die ordentlich unter die Haut geht.
Dieses Jahr geht es auch in viele kleinere Städte, in denen die Jungs selbst noch nie waren. „Es ist toll, dass wir auch in Deutschland bekannter werden“, freut sich Silvan. Kommt also vorbei, um euch eure Portion Kunst von Panda Lux abzuholen, und seid dabei, wenn der Staubsauger auf die Bühne geschleppt wird und die neuen Lieder live auf euch wirken. Da kann man eigentlich gar nicht anders, als abzugehen.
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Text Merle Scholz
Fotos Anja Furrer, Remi Otto

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