Kennt ihr eigentlich schon ...
... Phase-V-Rapper Karim D?
... Phase-V-Rapper Karim D?
Wer sich für Braunschweigs Rap-Geschichte interessiert, kennt neben MC Rene, Cappuccino, FR und State Of Departmentz natürlich auch Phase V, die mit zwei Frontrappern plus Band die Bühnen und Backstage-Räume der Nation aufmischten. Sie waren neben Such A Surge der große Braunschweiger Rap- und Crossover-Export der 1990er Jahre, haben bundesweit Erfolge gefeiert, massig Platten verkauft und waren mit Wu-Tang auf Tour. Rapper Karim D war Gründungsmitglied von Phase V, verließ die Band aber irgendwann, um zwei Jahre später – als Zweitrapper Aleksey lieber solo weitermachen wollte – für die letzten Jahre der Band und das Album „Die Reise ins Ich“ wiederzukehren. Heute ist Karim, der 1994 übrigens auch an der ersten Jazzkantine-Scheibe mitgewirkt hat, verheiratet, Vater einer Tochter und begleitet als pädagogische Pflegefachkraft Menschen mit Beeinträchtigung druch ihren Alltag. Der 46-jährige kann andere durch Bösegucken ganz gut irritieren und er isst nach eigenen Angaben viel zu viel Thai-Curry mit Ente. Der gebürtige Braunschweiger verbringt seine rare Freizeit am liebsten mit seiner kleinen Familie und immer mal wieder auch damit, wie früher Texte zu dichten und aufzunehmen. Vielleicht kommt ja irgendwann noch ein Soloalbum…
Karim, was ist übrig von den Rockstar-Träumen?
Ein paar T-Shirts und die Erkenntnis, dass wir ein großes Stück dieser Passion leben durften.
An welche Phase-V-Momente erinnerst du dich noch gern zurück, an welche weniger?
Eigentlich an alle. Aber weniger an die letzten Momente und die Abschlusstour 1998.
Wie hart war der Boden der Realität als du in die normale Arbeitswelt zurückgekehrt bist?
Erstmal so überhaupt nicht. Da ich während Aufnahmen zur dritten Phase-V-Scheibe mein Pflegeexamen geschrieben habe, wusste ich sowieso, was mich eines Tages erwarten würde.
Was würdest du tun, wenn du nie wieder arbeiten müsstest?
Antikörper gegen Dummheit herstellen. Damit meinte ich nicht angeborene Gendefekte! Und ich würde den halben Tag Musik machen.
Wenn du eine Sache deines bisherigen Lebens anders machen könntest, was wäre das?
Ich wäre wohl gern in die Fußstapfen meines Vaters getreten, der Gründer des Bestattungsunternehmens Memoris war. Durch seine schwere Erkrankung 2004, war dies aber zeitlich nicht mehr möglich.
Ein paar T-Shirts und die Erkenntnis, dass wir ein großes Stück dieser Passion leben durften.
An welche Phase-V-Momente erinnerst du dich noch gern zurück, an welche weniger?
Eigentlich an alle. Aber weniger an die letzten Momente und die Abschlusstour 1998.
Wie hart war der Boden der Realität als du in die normale Arbeitswelt zurückgekehrt bist?
Erstmal so überhaupt nicht. Da ich während Aufnahmen zur dritten Phase-V-Scheibe mein Pflegeexamen geschrieben habe, wusste ich sowieso, was mich eines Tages erwarten würde.
Was würdest du tun, wenn du nie wieder arbeiten müsstest?
Antikörper gegen Dummheit herstellen. Damit meinte ich nicht angeborene Gendefekte! Und ich würde den halben Tag Musik machen.
Wenn du eine Sache deines bisherigen Lebens anders machen könntest, was wäre das?
Ich wäre wohl gern in die Fußstapfen meines Vaters getreten, der Gründer des Bestattungsunternehmens Memoris war. Durch seine schwere Erkrankung 2004, war dies aber zeitlich nicht mehr möglich.
Hat sich deine Pause damals wie Lückenbüßen angefühlt, nachdem Aleksey solo ging?
Das war keine Lückenfüllerposition! Ich bin aus Überzeugung zur Band zurück. Aber mein Comeback habe ich dann sehr genossen.
Hast du noch Kontakt zu ihm?
Wir haben uns immer gut verstanden. Aber je älter man wird, desto mehr genießt man doch die Zeit mit den Menschen, die einen täglich umgeben. Ein Wiedersehen wäre aber cool.
Und hast du noch Kontakt zu den anderen?
Wir haben uns bestimmt 10 Jahre nicht gesehen. Ein Männerabend wäre aber sehr cool.
Was fühlst du, wenn du dir alte Videos ansiehst?
Ich werde nostalgisch und bin dankbar für die Selbstverwirklichung in jungen Lebensjahren.
Was wäre, wenn du nochmal 18 wärst?
Ich würde wohl so wie früher das Leben feiern.
Bringen dich deine Texte von damals heute auch manchmal zum schmunzeln?
Manifestierte Wünsche und Traumvorstellungen von einem freien und unabhängigen, friedvollen Leben? Nein! Immer wieder gerne. Auch wenn die Chancen doch klein sind, allein durch Musizieren frei zu sein. Und es ist immer noch befreiend Songs zu machen.
Das war keine Lückenfüllerposition! Ich bin aus Überzeugung zur Band zurück. Aber mein Comeback habe ich dann sehr genossen.
Hast du noch Kontakt zu ihm?
Wir haben uns immer gut verstanden. Aber je älter man wird, desto mehr genießt man doch die Zeit mit den Menschen, die einen täglich umgeben. Ein Wiedersehen wäre aber cool.
Und hast du noch Kontakt zu den anderen?
Wir haben uns bestimmt 10 Jahre nicht gesehen. Ein Männerabend wäre aber sehr cool.
Was fühlst du, wenn du dir alte Videos ansiehst?
Ich werde nostalgisch und bin dankbar für die Selbstverwirklichung in jungen Lebensjahren.
Was wäre, wenn du nochmal 18 wärst?
Ich würde wohl so wie früher das Leben feiern.
Bringen dich deine Texte von damals heute auch manchmal zum schmunzeln?
Manifestierte Wünsche und Traumvorstellungen von einem freien und unabhängigen, friedvollen Leben? Nein! Immer wieder gerne. Auch wenn die Chancen doch klein sind, allein durch Musizieren frei zu sein. Und es ist immer noch befreiend Songs zu machen.
Wenn du eure damaligen Lyrics mit modernem Rap vergleichst – was ist cooler?
Absolut beides! Es kommt natürlich darauf an, was aus den Lyrics hervorgeht und aus dem Mund kommt. Heute leider viel Scheiße ...
Hörst du heute noch Rap?
Soul und Hip-Hop, ja! Aber auch gerne Neues und Independent. Hauptsache gut.
Wie hast du den Wandel erlebt, als der „Ich ficke Deine Mutter“-Battlerap über Deutschland kam? Deine Meinung?
Ach ja, der psychotische Aufruf nach schneller Erlösung durch Kopfschuss oder der Gründung von Selbsthilfegruppen für stark inteligenzgeminderte Rapper. Ich schäme mich!
Früher hingst du im Backstage ab, heute auf Spielplätzen. Wo gefällt es dir besser?
Auf Spielplätzen gibt es zwar kein Catering, aber man kann die Ungezwungenheit der größten Bühne spüren: Mutter Erde!
In welcher Zeit würdest du gern leben?
In dieser Zeit natürlich. Mit meiner Frau und meiner Tochter – das Beste, wofür ich je gelebt habe. Oder auch gerne in der Zeit, in der man endlich mit der Enterprise neue Welten erkunden kann. Aber dann auch bitte mit Familie.
Absolut beides! Es kommt natürlich darauf an, was aus den Lyrics hervorgeht und aus dem Mund kommt. Heute leider viel Scheiße ...
Hörst du heute noch Rap?
Soul und Hip-Hop, ja! Aber auch gerne Neues und Independent. Hauptsache gut.
Wie hast du den Wandel erlebt, als der „Ich ficke Deine Mutter“-Battlerap über Deutschland kam? Deine Meinung?
Ach ja, der psychotische Aufruf nach schneller Erlösung durch Kopfschuss oder der Gründung von Selbsthilfegruppen für stark inteligenzgeminderte Rapper. Ich schäme mich!
Früher hingst du im Backstage ab, heute auf Spielplätzen. Wo gefällt es dir besser?
Auf Spielplätzen gibt es zwar kein Catering, aber man kann die Ungezwungenheit der größten Bühne spüren: Mutter Erde!
In welcher Zeit würdest du gern leben?
In dieser Zeit natürlich. Mit meiner Frau und meiner Tochter – das Beste, wofür ich je gelebt habe. Oder auch gerne in der Zeit, in der man endlich mit der Enterprise neue Welten erkunden kann. Aber dann auch bitte mit Familie.
Interview Benyamin Bahri
Foto Karim Homann