Die Kleinkunstbühne StARTrampe widmet sich am 18. Mai dem kurzen Film und lässt regionale Shorties über die heimische Leinwand flimmern.
Die Anerkennung für die filmische Kunst, eine Geschichte in wenigen Minuten inhaltsstark zu erzählen, fällt leider immer wieder unter den Tisch – ist unsere Sehgewohnheit doch geprägt von stundenlangem, seriell Erzähltem, das uns möglichst lange fesseln und über Monate hinweg begleiten soll. Dabei verstricken sich die Geschichten nicht selten in einem endlosen Wulst aus Plot-Twists und Cliffhangern und am Ende weiß niemand mehr, worum es eigentlich geht. Glücklicherweise huldigen vielerlei Filmfestivals dem kurzen Bewegtbild – so auch das Internationale Filmfest Braunschweig, das allein im vergangenen Jahr über 30 Streifen in ihrer Kurzfilm-Reihe präsentierte.
Aber auch in diesem Jahr sollen in Braunschweig die kleinen Filme nicht zu kurz kommen und so findet am 18. Mai die StARTrampe Film statt und präsentiert eine Reihe von Werken, die maximal 20 Minuten lang sind – allesamt sogar made in der Löwenstadt und Region.
„Die Idee zur StARTrampe wurde letztes Jahr vom Trafo Hub in Kooperation mit dem KreativRegion e. V. entwickelt. Damit wollen wir die Kreativ- und Start-up-Szene vernetzen und NachwuchskünstlerInnen die Möglichkeit geben, sich einem neuen Publikum zu präsentieren“, erläutert Inga Stang vom Trafo Hub die Intention hinter der Event-Reihe. Bereits vergangenen Herbst hat ein StARTrampe-Event stattgefunden – damals mit dem Schwerpunkt Literatur und dem Lokal-Schriftsteller Hardy Crueger zu Gast.
Das Ziel des gemeinsamen Projekts ist es, die StARTrampe-Bühne rund zehn Mal im Jahr für regionale Kreative aus den verschiedensten Bereichen zu öffnen. Das Pandemie-Geschehen hat der Planung leider einen Strich durch die Rechnung gezogen, deshalb arbeitet das Kollektiv aktuell vermehrt an digitalen Veranstaltungen.
Kurze Filme, großes Kino
Nun rückt die Kleinkunstbühne den Film in den Mittelpunkt, nur darf dieser eben eine Länge von 20 Minuten nicht überschreiten. Dafür wurde natürlich auch das Braunschweig International Film Festival ins Boot geholt – jetzt fehlt lediglich noch der regionale, kreative Nachwuchs, der sich und seinen Shortie präsentieren möchte. „Beim Kurzfilm gibt es weniger Grenzen. Alles ist möglich und es kann wild mit Genres und Narrativen herumexperimentiert werden“, weiß Karina Gauerhof, die schon seit vielen Jahren das Braunschweiger Filmfest mit auf die Beine stellt und so das Potenzial der regionalen Filmszene kennt. „Die Region Braunschweig hat viele kreative Köpfe im Filmbereich zu bieten – nicht nur an den Hochschulen HBK, Ostfalia und Hildesheim. Genau das wollen wir mit dem Projekt zeigen“, meint sie weiter. Es braucht also gar nicht unbedingt Medien-Metropolen wie Berlin, Hamburg oder Köln, um den Fuß in die Tür der Filmwelt zu bekommen.
Visioniert wurde für die StARTrampe Film zunächst ein hybrides Event, das sowohl online als auch vor Ort im Trafo mit kleinem, geprüften Publikum stattfinden sollte. Das Pandemie-Geschehen hat jedoch seinen eigenen Kopf: „Mit unserem Partner snaleTV sind wir uns sicher, jemanden an Bord zu haben, der mit uns auch digital etwas Tolles auf die Beine stellen wird“, bleibt Inga optimistisch – schließlich haben sich für die StARTrampe Film schon viele starke Kreativschaffende zusammengetan und so einen großen Schritt der gemeinschaftlichen Vernetzung und gegenseitigen Unterstützung begangen. Auch die Video-Produktion Good Visuals Only und die Produzentin Lea Helen Hepe arbeiten mit am Filmevent StARTrampe und haben bis zum 22. April Einreichungen der regionalen FilmemacherInnen gesammelt. Nun werden die Kurzfilme noch fleißig gesichtet und für das Event am 18. Mai etwa fünf bis sechs Filme ausgewählt, die von den SchöpferInnen selbst samt Entstehungsgeschichte auf snale.tv/live präsentiert werden. Wir sind gespannt, was die kreative Region zu bieten hat und wem die StARTrampe noch alles eine Bühne ermöglicht.
Fotos StARTrampe Fotos Streams Felicia Culotta,
Courtesy of Lucy Tabrizi, TNT Serie