Unsere Filmhighlights im Januar 2022
Nightmare Alley
Düstere Fantasy, Mysterien und Verbrechen sind Elemente, für die „Shape of Water“-Regisseur Guillermo del Toro bekannt ist und die sich auch in seinem neuesten Kino-Hit „Nightmare Alley“ wiederfinden. Angesiedelt auf einem düsteren Jahrmarkt der 30er-Jahre dreht sich die Handlung um Medium Stan Carlisle, der zusammen mit einer Psychologin Menschen betrügt, bis er eines Tages selbst betrogen wird. Der Krimi-Thriller ist gewohnt wie gekonnt düster und detailreich inszeniert.
Regie Guillermo del Toro
Darsteller Bradley Cooper, Cate Blanchett u. a.
Pro
– del Toro muss nicht mehr beweisen, dass er gute Filme macht
– vielversprechende Handlung mit einer hochkarätigen Besetzung
Con
– den düsteren Stil muss man mögen
– geht in der ganzen Dunkelheit der rote Faden verloren?
Start 27. Januar
WatchFactor 90%
The 355
Fünf internationale Geheimagentinnen, von deren Mission die Zukunft der ganzen Welt abhängt. Eine actionreiche Neuinterpretation der sonst passiven weiblichen Spionage-Rolle im Film, die sich klar an anderen Vertretern des Genres wie „Mission Impossible“ oder „James Bond“ orientiert. Simon Kinbergs („Deadpool“) zweiter eigener Film, der zunächst etwas platt erscheinen mag, aber mit einem starken Cast und spannender Inszenierung auch jede Menge Potenzial für einen gelungenen Kino-Hit besitzt.
Regie Simon Kinberg
Darsteller Lupita Nyong’o, Penélope Cruz u. a.
Pro
– geballte Ladung Female-Power
– vielfältiger und talentierter Cast
Con
– Simon Kinberg hat schon „X-Men: Dark Phoenix“ gegen die Wand gefahren
– absolut klischeehafter Action-Film
Start 6. Januar
WatchFactor 75%
Licorice Pizza
Eine zeitlose Liebeserklärung an die junge Generation in Form einer Coming-of-Age-Geschichte im Hollywood der 70er-Jahre. Sie handelt von Jugendschauspieler Gary Valentine und Fotoassistentin Alana Kane, die ihre erste, mehr oder minder komplizierte Beziehung zueinander entwickeln. Hier stimmt mehr als das aufwendige Retro-Setting; auch die Kamera, der David-Bowie-Soundtrack und die Chemie zwischen den beiden talentiert dargestellten Hauptfiguren überzeugen.
Regie Paul T. Anderson
Darsteller Bradley Cooper, Alana Haim u. a.
Pro
– wir lieben das 70er-Jahre-Flair und Bradley Coopers Frisur
– zeitloses Meisterwerk, das zum Film des Jahres werden könnte
Con
– Nostalgie ist nicht alles
Start 27. Januar
WatchFactor 95%
Scream 5
Ghostface ist zurück und tötet wieder. Im mittlerweile fünften Teil der „Scream“-Reihe muss die einzig wahre Sidney Prescott in ihren Heimatort zurückkehren, um sich dort einem neuen Killer mit Maske und Messer zu stellen. 25 Jahre nach Wes Cravens Slasher-Premiere sind neben den seit damals bekannten Rollen von David Arquette und Courteney Cox auch eine Reihe neuer Teenager-Gesichter mit von der Partie. Kommt so wieder frischer Wind in das leicht angestaubte Horror-Franchise?
Regie Matt Bettinelli-Olpin, Tyler Gillett
Darsteller Neve Campbell u. a.
Pro
– absolut klassischer Horror
– Nostalgiefaktor für alle Fans der Reihe
Con
– Qualität der Reihe hat mit der Zeit abgenommen
– altbekannte Formel lässt wenig Raum für Überraschung
Start 13. Januar
WatchFactor 70%
Bad Tales
Die Gebrüder D’Innocenzo zerlegen das italienische Kleinbürgertum einer Wohnsiedlungsidylle, hinter deren Fassade Existenzängste, Neid und Verzweiflung der Bewohner:innen zum Vorschein kommen. Die Vorzeige-Produktion aus Italien hat auf der Berlinale einen silbernen Bären abgeräumt und orientiert sich an preisgekrönten Werken wie „American Beauty“. Ein visuell starkes Filmerlebnis, das seine Vorbilder zwar nicht ganz erreicht, aber in jedem Fall den Kinobesuch wert ist.
Regie Damiano und Fabio D´Innocenzo
Darsteller Elio Germano u. a.
Pro
– starkes italienisches Independent-Kino
– zeitgemäße Gesellschaftskritik
Con
– kann seine Wirkung nicht ganz entfalten
– stellenweise nichts für Zartbesaitete
Start 6. Januar
WatchFactor 85%
Text Moritz Reimann
Fotos Walt Disney, Filmpresskit, Leonine Pictures, Paramount Pictures