1.3k ANSICHTEN von Jannick Stuehff 17. März 2023, 10:05 inKlangfarben

Jazzing at the Discotheque

Die Jazzkantine bittet mit ihrem neuen Studioalbum „Discotheque“ am 28. und 29. Oktober im westand aufs Parkett.

Wer von sich behaupten möchte, auch nur im Geringsten mit der Braunschweiger Musikszene vertraut zu sein, muss zwangsläufig schon einmal gehört haben, wie jemand ehrfürchtig ihren Namen raunt oder lauthals einen ihrer Hits mitsingt. Die Rede ist natürlich von der Jazzkantine.

Immer wieder neu
Seit 1994 swingen, funken und rappen sich die musikalischen Aushängeschilder der Löwenstadt nun schon durch die Bundesrepublik. Doch wer denkt, nach so vielen Jahren könne doch eigentlich nicht mehr viel Neues und Originelles von der neunköpfigen Erfolgstruppe kommen, irrt gewaltig!
In dem 2019 erschienenen Song „Eine Ehre“ lässt uns die Band mit einem Sound, der klingt, als hätten sich die Fantastischen Vier, Bruno Mars und Prince entschieden, ein nettes Wochenende im Studio zu verbringen, bereits wissen: „Das Spiel geht weiter, und so soll es immer sein.“ Und wir werden nicht enttäuscht. Bereits drei Jahre nach der Veröffentlichung des besagten Songs auf dem Album legen die alteingesessenen BS-Jazz-Größen mit Pauken und Trompeten nach: Das Ergebnis ist ihre neueste Platte „Discotheque“ und die kann sich wirklich hören lassen!

They did it their way
Mit gewohnt einzigartigem Sound, zu dem sich allerdings ein klein wenig mehr Disco als sonst gesellt, präsentiert die Jazzkantine neun Songs, die Köpfe nicken und Füße zucken lassen. Auf unorthodoxe und wie immer experimentierfreudige Weise nähern sie sich dem vielfältigen Disco-Sound der New Yorker 50’s und machen große Lust darauf, das Gespann endlich wieder live erleben zu können. Egal, ob auf der ganz großen Bühne oder im kleinen miefigen Club um die Ecke.
Die einzelnen Instrumente und Stilrichtungen sind – wie könnte es auch anders sein – feinstens aufeinander abgestimmt und hitverdächtig ineinander verwoben. An den richtigen Stellen geben sich die Musiker genug Raum für ohrwurmgefährdende Bläser-Riffs und Soli, die Jazzliebhaber:innen ein anerkennendes und vielsagendes Augenbrauen-hoch- und Mundwinkel-nach-unten-ziehen entlocken müssen. Kurzum: Da stimmt einfach alles.
Was bleibt also noch zu sagen? Discos, macht die Bühnen frei und dann nichts wie hin auf die Dancefloors dieses Landes! Am 28. und 29. Oktober bittet die Jazzkantine auch im westand zum Tanz – da kann man einfach nicht Nein sagen.