Die nackte Wahrheit: Mario Bekeschus

Kennt ihr eigentlich schon…

… Krimibuch-Autor Mario Bekeschus?

Born and raised in good old Braunschweig, wohnt Krimiautor Mario Bekeschus inzwischen in – dürfen wir das schreiben? – Hannover! Auf keinen Fall Grundlage für böses Blut, denn der 44-Jährige ist nach wie vor so stark emotional mit der Löwenstadt verbunden, dass sie die Kulisse seiner blutigen Prosa bleibt. Auf seinen im letzten Jahr erschienenen und vor Lokalkolorit strotzenden Debütroman „Gaußberg“ folgt nun am 8. Februar der 2. Fall von Kriminalhauptkommissar Wim Schneider „Hinter Liebfrauen“. Ein Ermittlerteam aus Hannover und Braunschweig lässt in jedem Fall auf die unmittelbaren Lebenshintergründe von Bekeschus schließen. Womit der Autor, der auch hauptberuflich der schreibenden Zunft angehört, nach einem langen Tag abschaltet und woher er seine Inspiration für seine Bücher nimmt: Hier ist die nackte Wahrheit!

 

Hörst du Musik beim Schreiben?
Ganz klar nein, ich brauche meine Ruhe.

Bei welchem Lied drehst du Lauter?
Ich hab mir kürzlich Avatar 2 im Kino angeschaut und fand den Soundtrack super. Den Titeltrack von The Weekend „Nothing is Lost“ finde ich wirklich großartig!

Snooze oder aufstehen?
Aufstehen!

Wie schaltest du am besten ab?
Tatsächlich mit einer Einheit Yoga. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich das nicht täglich praktiziere, doch wenn ich mal runterkommen muss nach einem harten Tag, hilft mir Yoga sehr gut.

Was schätzt du an Social Media und was magst du gar nicht daran?
Die gegenseitige Vernetzung und den Support. Auf Instagram versammeln sich so etwa die Autoren und Lieteraturliebhaber unter #Bookstagram. Mich nervt die Werbung! Die überblendet leider zu häufig die eigentlichen Inhalte, die mich interessieren. Darüber hinaus natürlich Hassbotschaften, die mich leider teilweise auch schon erreicht haben.

Pesto Grün oder Rot?
Grün.

Mario oder Luigi?
Mario! (lacht)

Du schreibst auch Reden für Politiker:innen. Eine Inspirationsquelle für Krimis?
Das Schreiben der Reden als solches nicht, nein. Aber durch die Tatsache, dass ich im täglichen Schreibfluss bin, habe ich eine gewisse Routine entwickelt und behaupte mal, dass ich deshalb auch sehr gut Inhalte zusammenfassen kann. Ich habe mir immer fest vorgenommen, dass ich keinen Krimi schreiben werde, der direkt in der Landespolitik oder einem Ministerium, wo ich arbeite, spielen wird.
Das trenne ich ganz klar. Dennoch kann ich natürlich nicht verhehlen, dass mir gewisse Dinge durch die Gegebenheiten meiner Arbeit recht leicht fallen – die Beschreibung einer Amtsstube zum Beispiel, gewisse Abläufe in Behörden oder auch ein Wissen um die vielfältigen Amtsbezeichnungen im Beamtentum: Ich etwa bin klassischer Verwaltungsbeamter. Mein korrekter Dienstgrad lautet tatsächlich „Regierungsrat“ (lacht). So ein Wissen fließt dann gelegentlich auch mal in die Schreiberei mit ein.

Schon In ‚Gaußberg‘ ermittelt die Polizei Hannover und Braunschweig gemeinsam. War das ein Akt der Völkerverständigung?
Genau das. Angelehnt an meine eigene Biografie, wollte ich einen Krimi schreiben, der den Brückenschlag hinbekommt zwischen Braunschweig und Hannover. Auf Lesungen kündige ich mich auch immer im Auftrag der Völkerverständigung an. Ich bin in Braunschweig geboren und aufgewachsen. Zum Studieren ging es nach Hildesheim und dann, des Jobs wegen, letztlich nach Hannover. Der zweite Krimi jetzt wird in Braunschweig und im Harz spielen.

Wie suchst du Spots für deine Plots?
Auf der Suche nach guten Orten bin ich auch das Straßenverzeichnis von Braunschweig durchgegangen. Braunschweig hat wirklich eine Fülle von Straßen mit inspirierenden und teilweise beknackten Namen. Mein Traum ist nochmal ein Buch zu schreiben, was einfach „Sack“ heißt.

Gehst du sonst aktiv auf die Suche nach Schauplätzen oder kommt das assoziativ?
Aktuell arbeite ich tatsächlich noch persönliche Eindrücke aus meiner Kindheit und Jugend ab. Ich bin selber in der Nähe des Gaußbergs aufgewachsen und der Inselwallpark war mein Spielplatz sozusagen. Ich hatte früh die Idee, hier meinen ersten Krimi spielen zu lassen. Für ‘Hinter Liebfrauen‘ wollte ich Eindrücke aus den monumentalen Hochhäusern des Atrium Bummelcenters gegenüber des Hauptbahnhofes verpacken. Bei der Suche nach weiteren Schauplätzen bin ich dann auf die Straße Hinter Liebfrauen gestoßen, die schon im Namen einen Verweis auf die von Frauenschicksalen durchzogene Handlung hat. Das sehr gelungene Coverfoto von Friederike Fuchs zeigt einen Durchgang zu dieser Straße nahe des Braunschweiger Liebfrauenmünsters St. Aegidien.

Am 17. Februar ist die Premieren-Lesung bei Graff. Hast du Lampenfieber vor Lesungen?
Ein bisschen Aufregung und Lampenfieber gehört immer mit dazu. Ich sage immer, wenn man das nicht hat, dann ist im Körper chemisch was nicht in Ordnung. Mittlerweile hat sich für mich aber eine gewisse Routine entwickelt. 

Foto Klaas-Yskert Tischer, Fotostudio 54

 

Vergiss nicht, abzustimmen.
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Simon Henke

Geschrieben von Simon Henke

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