Das Handwerk spielt eine entscheidende Rolle im Kampf gegen Klimakrise und
Ressourcenknappheit. Dabei fehlt den Betrieben die wichtigste Ressource selbst: Auszubildende.

Ein Trend, der sich inzwischen seit einigen Jahren abzeichnet, reißt lange nicht ab: Es fehlen Handwerkerinnen und Handwerker in Deutschland! Laut Zahlen der Zeit sind derzeit ca. 250.000 Stellen im Handwerk unbesetzt. Betriebe wollen ausbilden, ihnen fehlen nur schlicht und ergreifend die Bewerber:innen: 18.800 Lehrstellen blieben in 2021 vakant.

So viel zu tun
Der Fachkräftenotstand ist längst kein rein wirtschaftliches Problem mehr. Auch wichtige Ziele politischer Natur sind ohne die Rückendeckung aus dem Handwerk nicht zu stemmen. Stichwort: Klimaziele! „Wie hängt das denn miteinander zusammen?“, mag man denken. Die unmittelbare Antwort: Deutschlands 43 Millionen Wohnungen müssen, so sehen es die Klimaziele der Bundesregierung vor, bis 2040 klimaneutral werden. Sprich in 17 Jahren. Die allermeisten dieser Wohnungen erfüllen diesen Standard bisher nicht. Fachleute sehen daher einen Bedarf, jedes Jahr an die zwei Millionen Wohnungen energieeffizient zu sanieren und Ladesäulen für E-Autos sowie Solar- und Photovoltaikanlagen zu installieren. Das alles sind Aufgaben von Handwerkerinnen und Handwerkern. Sie sind eine der Schlüsselberufsgruppen, um Deutschland für die Herausforderungen der Zukunft fit zu machen.

Das Handwerk verdient es, zu verdienen
Der Deutsche Handwerkskammertag stellt zudem heraus, dass eine der Kernkompetenzen des Handwerks seit jeher das Instandsetzen, Reparieren und Erhalten ist. Wo altes bewahrt, aufgerüstet, saniert wird, da fällt kein Bedarf für Neuanschaffungen an – und das schont Ressourcen.
Der Bedarf dieser wichtigen Facharbeitskräfte schlägt sich auch in der Bezahlung nieder: Beispiel: Zwei sehr relevante Handwerksberufe im Einsatz für die Klimaziele sind u.a. Versorgungstechniker:innen und Kälteanlagenbauer:innen. Das Durchschnittsjahresgehalt eines:einer Versorgungstechniker:in beträgt in Deutschland laut Jobportal Stepstone 46.600€, das eines:einer Kälteanlagenbauer:in 41.400 €. Zum Vergleich: Der Durchschnittslohn im Handwerk beträgt 41.500€. Auch im vergleich mit Absolvent:innen akademischer Laufbahnen muss sich das Handwerk nicht verstecken: 2021 verdienten Absolvent:innen eines Bachelorstudiums durchschnittlich 42.000 €, Masterabsolvent:innen 47.370 €.
Die Diskrepanz ist nicht Enorm und wird damit allmählich den berechtigten Rufen nach mehr Anerkennung des beruflichen Schaffens von Seiten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gerecht. Denn klar ist, wer interessierte, junge Menschen für sein Berufsfeld begeistern möchte, der muss die richtigen Anreize schaffen – nicht nur, aber auch – durch eine der beruflichen Relevanz entsprechend angemessenen Vergütung.

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Vergiss nicht, abzustimmen.