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Aus Fairsehen

Sinnfluencer „Sustainaboy“ lebt neue Werte vor

Das Thema Nachhaltigkeit liegt insbesondere bei jungen Erwachsenen zurzeit schwer im Trend. Ob in Sachen Food, Fashion oder Fortbewegung — Immer mehr Menschen passen ihr Verhalten an, um den Alltag ökologischer zu gestalten und ihren ganz persönlichen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels und der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen zu leisten.

Was sind die neusten Fleischersatzprodukte am Markt, welcher Papierstrohhalm ist am saugfähigsten, für welche Kaufentscheidungen und Angewohnheiten darf ich meine Mitmenschen heute an den Pranger stellen? Antworten und Inspiration bieten in diesen Fragen Lichtgestalten wie der Blogger Johnny-Matteo Klauss, der unter dem Namen Sustainaboy über aktuelle Entwicklungen im Themenkomplex nachhaltiges Leben berichtet, Umweltsünden aufzeigt und seinen Followern neue Werte und ein größeres Bewusstsein im Umgang mit Intensivpatient Erde vorlebt.
Jung, dynamisch, sportiv, lederfreies Schuhwerk an den Füßen — Johnny Klauss ist auf den ersten Blick die Blaupause eines umweltbewussten Städters um die 30. Dabei waren für den BWL-Studenten Zero Waste, Sustainability und Fair Fashion lange Zeit Kampfbegriffe einer „linksgrünen Fairbotsdiktatur“, so Klauss. Aus seinen Werten machte er damals keinen Hehl, lebte das Leben eines Klimasünders: Kurzstecken mit dem Verbrenner, Kentucky Bucket und Rahmschnitzel zum Mittagessen, Heizung auf sechs, Fenster auf Kipp. Gerade im Hochschulalltag sah er sich ob seiner schändlichen Verhaltensweisen immer wieder harschen Vorwürfen der Kommiliton:innen ausgesetzt.

Kritik, die an dem 29-Jährigen nagte, denn er fühlte sich durch die stete Gängelung der grünen Gilde moralisch unterlegen – und das konnte der zukünftige Vertriebler mit dem angeborenen Gewinnermindset nicht auf sich sitzen lassen. Klauss begann Lücken in den Argumentationen der Hotel-Matze hörenden Habeck-Jünger zu suchen, stellte scharfsinnige Fragen, um seinen Widersacher:innen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Wieso besitzt Marla aus der FFF-Ortsgruppe ein IPhone? Der Nachhaltigkeitsbeauftragte der Uni putzt sich mit Einwegtaschentüchern seine schleimbenetzten Nüstern? Wer ist hier der Klimasünder? Unverzeihliche Doppelstandards, die für den Motorsport-Enthusiasten Klauss das Einfallstor zur Deutungshoheit darstellten. Von da an hieß es Veja statt Vans, Carsharing statt Sharepics. Klauss Antrieb: Es besser machen – und seinen Kritiker:innen so den ultimativen Denkzettel verpassen. Um seine Überlegenheit zu demonstrieren, lässt sich Klauss immer wieder neue Nadelstiche gegen die unsäglichen Moralapostel aus der Studierendenschaft einfallen. Er ernährt sich vegan, beteiligt sich an grünen Initiativen und wird mit seinem Blog über klimaneutrales Leben zu einem Sprachrohr der Bewegung. Die Nörgler hat Klauss spätestens damit endgültig schachmatt gesetzt, fehlende Fairness gegenüber Mensch und Umwelt kann ihm jetzt keiner mehr vorwerfen. Auch sein neuster Streich hat es in sich: Eine Patenschaft für durch die arktische Eisschmelze bedrohten Eisbären in Grönland – Klimaaktivisten hassen diesen Trick!

Text & Grafik Sven Gebauer

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Sven Gebauer

Geschrieben von Sven Gebauer

Klesmer-Jubiläum

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