Am 8. Juli erscheint das Buch „1 000 Tage Savoy – eine Dokumentation“ von Bärbel Mäkeler, in dem die Autorin retrospektiv auf das legendäre Savoy Varieté schaut und eigene Erlebnisse, mediale Zeitzeugnisse und Wortbeiträge von Künstler:innen zu einem Konglomerat der Erinnerungen vereinigt.
Die 80er-Jahre. Kaum eine Zeit scheint die Medienwelt momentan so sehr zu faszinieren wie dieses Jahrzehnt der Erneuerung, Experimentierfreudigkeit und Ekstase. Egal, ob man sich mit den Kids aus „Stranger Things“ in einer anderen Dimension auf Monsterjagd begibt oder gemeinsam mit Tom Cruise nostalgisch in Erinnerungen an die glorreichen Sternstunden des ersten „Top Gun“ schwelgt, die 80s sind omnipräsent. Doch muss man, um diese Nostalgie zu spüren, immer etwas neidisch quer über den Atlantik schielen? Natürlich nicht!
Die 80er-Jahre. Kaum eine Zeit scheint die Medienwelt momentan so sehr zu faszinieren wie dieses Jahrzehnt der Erneuerung, Experimentierfreudigkeit und Ekstase. Egal, ob man sich mit den Kids aus „Stranger Things“ in einer anderen Dimension auf Monsterjagd begibt oder gemeinsam mit Tom Cruise nostalgisch in Erinnerungen an die glorreichen Sternstunden des ersten „Top Gun“ schwelgt, die 80s sind omnipräsent. Doch muss man, um diese Nostalgie zu spüren, immer etwas neidisch quer über den Atlantik schielen? Natürlich nicht!
Die Lektorin und Autorin Bärbel Mäkeler zeigt mit ihrem Buch „1 000 Tage Savoy“, dass das Braunschweig der 80er-Jahre definitiv dazu in der Lage war, auf Weltniveau mitzuspielen, wenn es um ausgelassene Partys und die Präsenz von international renommierten Künstler:innen ging. Die ehemalige Mitgeschäftsführerin des Varietés blickt mit ein klein wenig Wehmut, aber vor allem mit einer großen Portion Stolz auf die für sie zwar sehr wohl anstrengende, aber auch mehr als erfüllende Zeit zurück.
Sog der Gastronomie
Bereits während ihres Germanistikstudiums arbeitete Bärbel in der hiesigen Gastronomie, was dafür sorgte, dass sie in einem Weinladen bald den Schauspieler und Tänzer Peter Lindemann kennenlernte. Dieser fragte sie, ob sie sich nicht vorstellen könne, mit ihm gemeinsam die Idee eines weltoffenen Zentrums des Spektakels zu verwirklichen. Sie bekundete sofort Interesse und so erblickte im Jahr 1986 das Savoy Varieté das Licht der Welt. Hier fanden also in den etwa 1 000 Tagen, die der Buchtitel bereits erwähnt, zwischen 1986 und 1989 ungefähr 500 Veranstaltungen statt. Der besondere Charme des Theaters lag dabei in der Vereinigung von Gemütlichkeit und gehobenem Stil sowie der exzellenten Bewirtung, für die Bärbel verantwortlich war. Aber auch an hochklassigen Acts hat es dem Theater nie gemangelt.
Magie der Legenden
Jazz, Blues, Rock, Tango, Theater, Kabarett, Tanz – die Liste der Kunstformen, die man im Savoy bestaunen konnte, ist lang. Es waren gleichermaßen regionale Newcomer:innen, Rockbands und Stars wie die Liedermacherin Joana, der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch oder die Jazz-Legende Chet Baker zu Gast. Jeder Abend bot die Gelegenheit, in eine völlig neue Welt einzutauchen, die jedoch immer vom gleichen zauberhaft-mysteriösen Glanz des luxuriösen Nachtlebens durchsetzt war.
Dass es das Savoy oder etwas Vergleichbares heute nicht mehr gibt, ist nur zu bedauern, da es fast so scheint, als sei die Zeit dieser Art des prunkvollen Spektakels vorüber und niemand bekäme mehr die Gelegenheit, einen solchen Abend mit all seinen magischen Facetten zu durchleben.
Was uns jedoch bald allen vergönnt sein wird, ist die Lektüre von „1 000 Tage Savoy“, durch die wir gemeinsam mit der Autorin einen Sprung in die Vergangenheit wagen können, um so die Erinnerungen an spektakuläre vergangene Tage lebendig werden zu lassen.
Alle, die Lust haben, sind außerdem herzlich eingeladen, Teil der großen Release-Party zu sein, die am 8. Juli im KULT-Theater mit Musik von der Booze Band und Chettin 3 stattfindet. Ab dem 11. Juli kann die Dokumentation im Buchhandel erworben werden.
Fotos Jannick Stühff