Klein aber fein

Im Magniviertel verzaubert Das kleine Café mit frischem Gebäck, Kaffeespezialitäten und verschiedenen kulinarischen Highlights in Bioqualität.

Der Traum vom eigenen Café schlummert sicherlich bei vielen im Hinterkopf – Kerstin Wegener hat ihren vor über zwei Jahren Wirklichkeit werden lassen. Im November 2019 eröffnete sie in den Ölschlägern Das kleine Café und der Name ist hier Programm: wenig Quadratmeter, dafür aber große Gemütlichkeit, ein vielseitiges Menü und eine unbeschwerte Atmosphäre, die den kleinen Laden am Magnikirchplatz füllt. Als ich dem Café an einem stürmischen Freitagvormittag einen Besuch abstatte, umgibt mich sofort eine locker-warme Herzlichkeit inklusive verführerischem Zimtschnecken-Duft. Mit Inhaberin Kerstin machte ich es mir gemütlich und ließ mich von ihrem aufgeweckten Spirit anstecken.

 

Gelungenes Herzensprojekt
Als gelernte Hotelfachfrau hat Kerstin schon früh den Weg in die Gastronomie gefunden. Auch ihr Vater betreibt seit vielen Jahren eine Kneipe, in der sie schon oft ausgeholfen hat. Mit der Zeit entwickelte sich dann der Wunsch nach einem eigenen Café – dieser sollte zuerst in der Münzstraße als Teil des Accessoire-Conceptstores von Jojeco wahr gemacht werden. Gemeinsam mit ihrem Mann Johannes und Familienfreund Jens hat sie vor einigen Jahren das faire Modegeschäft im Magniviertel eröffnet und schließlich um die Filiale in der Münzstraße erweitert. Während Kerstin geduldig auf das Okay wartete, dort ihr Kaffeereich herzurichten, wurden die Räumlichkeiten der Petite Crêperie frei und binnen zwei Wochen eröffnete sie dort Das kleine Café: „Ich habe in dieser kurzen Zeit so viel Unterstützung von Freunden und Familie bekommen – das war ganz großartig und wäre anders nie möglich gewesen“, erinnert sich die Gastronomin und vierfache Mutter.

Lange musste Kerstin ihre Idee vom eigenen Café hinter familiären Verpflichtungen anstellen, doch diese einmalige Gelegenheit ließ sie sich nicht entgehen. „Das hier wollte ich schon immer machen – mein absolutes Herzensprojekt“, schwärmt sie, während der süßliche Duft frischer Backwaren von dem eines appetitlichen Mittagsgerichts abgelöst wird. Jeden Tag steht ein neuer Leckerbissen auf der Karte, den sich Caféinhaberin Kerstin, ihre Küchenchefin Antje und dritte Ladenkraft Kathi am Vorabend mit viel Ideenreichtum und Kreativität überlegen. Im Vordergrund stehen bei der Auswahl der Gerichte ganz klar sorgfältig ausgewählte Zutaten in Bioqualität, meist regionaler Herkunft und der Saison entsprechend.

Kleine Küche, großer Genuss
Heute hat Antje eine fein-deftige Frühjahrsbowl aus Kartoffelspalten gezaubert, die von geschmolzenem Camembert ummantelt und mit grünem Spargel, gerösteten Pinienkernen und gehacktem Bärlauch abgerundet werden. Für eine fruchtige Note sorgen vereinzelte Blau- und Erdbeeren; wer es herzhafter mag, kann sich außerdem über luftgetrockneten Schicken als edles Extra freuen. Eine außergewöhnliche und kreative Komposition, die man sonst in Braunschweig vergebens sucht. Wer sein Bild von den Kochkünsten der Küchenfee Antje schärfen möchte, kann sich auf ihrem Instagram-Foodblog @kitty.klopfer anregen lassen.
Obwohl die wechselnden Tagesgerichte im kleinen Café schon einen Besuch wert sind, hat der kleine Laden auch eine aufregende Crêpes- und Frühstückskarte zu bieten: Von süß bis herzhaft, sündhaft bis gesund kann hier für jeden Hunger und Appetit Abhilfe geschaffen werden. Auch für Veganer:innen gibt es ein breites Angebot.

 

 

 

 

 

Besonders beliebt ist der Crêpes-Verkauf durch das große Ladenfenster – eine Idee, die sich seit Lockdown-Zeiten etabliert hat. „Das Fenster läuft super – nicht nur im Sommer!“, verrät Kerstin. Zur kälteren Jahreszeit gingen hier auch Suppen, Eintöpfe und Glühwein in rauen Mengen über die Fensterbank. Kerstin und ihr Team beweisen im kleinen Café, dass es lohnt, sich immer wieder neu zu erfinden und selbst die verrücktesten Ideen einfach mal auszuprobieren. „Wir haben hier alle einen leichten Knall“, witzelt Antje – aber auch eine Menge Spaß und Freude, was von Beginn an eine treue Stammkundschaft fesselte.
Anfang April hat Das kleine Café seine Außenterrasse mit rund 40 Plätzen wiedereröffnet – schaut doch einfach mal vorbei und genießt einen unbeschwerten Nachmittag in guter Gesellschaft und mit außergewöhnlicher Kulinarik im Magniviertel. Es sind die kleinen Dinge im Leben, auf die es letztendlich ankommt.

Fotos Louisa Ferch

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Louisa Ferch

Geschrieben von Louisa Ferch

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