Unsere Filmhighlights im Januar 2021
Ammonite
Seitdem das romantische Historiendrama „Ammonite“ bereits den Auftakt für das 32. New York LGBTQ Film Festival geben durfte, gilt der Film als heißer Oscaranwärter. An der rauen Küste Englands wird die Fossiliensammlerin Mary von einem wohlhabenden Kunden mit der Betreuung seiner an Melancholie leidenden Ehefrau beauftragt. Zwar haben die Frauen außer ihrer blassen Porzellanhaut nichts gemein, jedoch entwickelt sich eine knisternde Bindung zwischen ihnen.
Regie Francis Lee Darsteller Kate Winslet, Saoirse Ronan, Fiona Shaw u. a.
Pro
– intensive nonverbale Kommunikation
– cinematography on fleek
Con
– beruht zwar auf wahren Ereignissen, diese wurden aber leider nur frei nacherzählt
Start 21. Januar
WatchFactor 91%
Der Rausch
Alkohol ist nicht nur hierzulande eine gesellschaftsfähige Droge, denn auch in Dänemark wird gern das ein oder andere alkoholische Getränk gezwitschert. In dieser Tragikomödie steht der Rausch sogar im Zeichen der Wissenschaft. Basierend auf einer philosophischen Theorie startet eine Buddy-Clique aus vier Männern in der Midlife-Crisis das Experiment eines kontrollierten Promille-Dauerrauschs, um ihre müden Geister zu revitalisieren. Ist Alkohol doch eine Lösung für Lebenskrisen?
Regie Thomas Vinterberg Darsteller Mads Mikkelsen, Thomas Bo Larsen u. a.
Pro
– nur zwei Worte: Mads Mikkelsen!
– eine perfekt ausbalancierte Sozialsatire
Con
– mit 116 Minuten vielleicht für einige zu lang
Start 28. Januar
WatchFactor 99%
Proxima – Die Astronautin
Wie passen Kind und Karriere unter einen (Astronauten-)Helm? Eine Frage, die in unserer Gesellschaft nur für Frauen herausfordernd zu sein scheint. Die Zerrissenheit zwischen Selbstverwirklichung und Mutterschaft thematisiert auch das Action-Drama „Proxima“. Sarah wird als erste weibliche Astronautin auserkoren, den Mars zu erforschen. In der Vorbereitung auf das Weltraumabenteuer versucht sie, diesen vermeintlichen Widerspruch bestmöglich zu vereinen.
Regie Alice Winocour Darsteller Eva Green, Matt Dillon, Lars Eidinger u. a.
Pro
– Szenen zwischen Mutter und Tochter sind fantastisch und emotional
– transportiert eine realitätsnahe Message
Con
– nichts für Sci-Fi-Jünger
– wird wahrscheinlich kein Evergreen
– Low-Budget-Optik lässt grüßen
Start 21. Januar
WatchFactor 75%
Superintelligence
Es gibt zahlreiche dystopische Drehbücher, in denen Wissenschaftler Androiden, Roboter und KIs erschaffen, die sich im Laufe des Films gegen den Menschen auflehnen. Bei der Komödie „Superintelligence“ streichen wir jedoch das dunkle Zukunftsszenario, versehen die Superintelligenz mit der Stimme von „Carpool Karaoke“-Star James Corden und fügen eine durch Komödien tingelnde Melissa McCarthy dazu – fertig ist ein Plot, der noch realitätsferner ist als „I, Robot“.
Regie Ben Falcone Darsteller Melissa McCarthy, Bobby Cannavale u. a.
Pro
– ganz charmant und ein My lustig
– eignet sich als Familienfilm oder Sonntagsmovie
Con
– Melissa, nicht die Quantität zählt, sondern die Qualität!
– James Cordens Stimme ergibt in der German-Dub-Version wenig Sinn
Start 14. Januar
WatchFactor 60%
The Nest
Jude Law gibt sich im Drama „The Nest“ nicht nur zeitweise dem Alkohol, sondern insbesondere dem Machtrausch hin. Es ist das alte patriarchale Spiel, jedoch so fesselnd inszeniert, dass die 107 Minuten wie im Flug vergehen. Nach mehr als einem Jahrzehnt in den USA zieht Rory mit seiner Familie zurück nach England in ein luxuriöses Anwesen. Doch der Rohstoffmakler ist ein Blender, der sogar seine Familie ohne Skrupel täuscht. Alles zu haben, ist für ihn nie genug.
Regie Sean Durkin Darsteller Jude Law, Carrie Coon, Charlie Shotwell u. a.
Pro
– versprüht eine „The Shining“-ähnliche Aura. Schaurig!
– die Moral des Films hallt noch lange nach
Con
– weniger Thriller als man erwartet
– verstärkt die Winterdepression
Start 28. Januar
WatchFactor 80%
Fotos TOBIS, Warner Bros., Koch Films, Ascot Elite Entertainment, Henrik Ohsten