Vom 15. bis 18 Mai öffnet die Criminale ihre Tore in Hannover
Ich hätte niemals gedacht, dass ich als Polizeipräsidentin einmal sagen werde, dass ich mich freue, dass Hannover die Hauptstadt von Gangstern, Gaunern und Ganoven wird“, scherzt Gwendolin von der Osten auf der Pressekonferenz zur Criminale. Hannovers Polizeipräsidentin übernimmt in diesem Jahr die Schirmherrschaft für das größte Krimi-Branchentreffen im deutschsprachigen Raum. An vier Tagen wird es kriminell, dann lesen über 200 Autor:innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an verschiedenen Orten in der Stadt. Das SYNDIKAT, die größte Schriftsteller:innen-Vereinigung der Krimi-Branche und das hannoversche Büro für Popkultur laden zu dem schaurig-schönen Event ein.
Der blutige Anfang
Los geht’s am Mittwoch im Kulturzentrum Pavillon mit der Eröffnungsgala, die die Schriftsteller:innen Nina George, Eva Almstädt und Gisa Pauly als Ehrengäste mit Lesepassagen und Fragerunden begleiten. Was Krimiautor:innen und Polizist:innen gemeinsam haben, darüber klärt von der Osten auf, und eine Band sorgt für die passende musikalische Untermalung.
Die lange Nacht der Verbrechen
Donnerstag und Freitag wartet dann die geballte Krimi-Ladung auf alle Besuchenden. Dabei wird es mit den Quickie-Lesungen ziemlich rasant: In 17 Gemeinschaftslesungen decken die Autor:innen alle populären Genres der aktuellen Kriminalliteratur ab. Das bedeutet, jede:r liest gut acht Minuten zu einem bestimmten Thema wie „Das Böse in den Alpen“, Thriller oder historische Krimis. Daneben sorgt ein weiterführendes Programm für ordentlich Spannung. In der Polizeidirektion Niedersachsen beispielsweise geht es in einer Podiumsdiskussion um die gesellschaftliche Relevanz der Krimiliteratur und in der Stadtbibliothek führt uns die Autorin und Apothekerin Sibyl Quinke in die Welt des Gifts ein.
Zusätzlich haben Besuchende die Gelegenheit auf der Buchmesse im Kulturzentrum Pavillon ihre Spuren zu hinterlassen.
Das tödliche Finale
Am letzten Festivaltag bildet die große Verleihung der Glauser-Preise den Höhepunkt. Das Syndikat vergibt den Preis in den Kategorien Kriminalroman, Debüt-Kriminalroman, Kurzkrimi, Kinderkrimi und Jugendkrimi. An Tag eins wird zudem der „Ehrenglauser“ vergeben. Der Preis ist bereits 30 Jahre alt und geht zurück auf den Schweizer Schriftsteller Friedrich Glauser (1896-1938), der mit der Figur des Wachtmeister Studer einen der ersten Detektive im deutschsprachigen Raum erfand. Der Preis zählt neben dem Deutschen Krimipreis zu der wichtigsten Auszeichnung in der Branche.
Wie schon in den vergangenen Jahren ist auch 2024 eine Anthologie mit Texten verschiedener Autor:innen, in denen Hannoveraner Orte im blutigen Mittelpunkt stehen, erhältlich. Es erwartet uns mörderisch-gute Unterhaltung.
Foto Carsten Schütte